Die Maß Bier gehört für viele Besucherinnen und Besucher des Oktoberfestes genau so zur Wiesn dazu, wie Dirndl oder Lederhose. Aber was kostet das Bier auf dem Oktoberfest überhaupt? Ist der Preis in den letzten Jahren gestiegen? Und tragen die aktuelle Inflation und die Energiekrise zur Preissteigerung bei? Alle Infos zum Bierpreis auf der Wiesn 2022 gibt es hier.
Oktoberfest 2022: Wie viel ist eine Maß und wie viel Alkohol enthält die Maß?
Gut zu wissen für Oktoberfest-Neulinge: Die Maß ist das Maß für einen Liter Bier. Es heißt die Maß, mit kurzem a. Nicht die Maß mit langem a oder das Maß. Außerdem ist die Maß mit Vorsicht zu genießen! Das eigens für die Wiesn gebraute Bier ist besonders stark. Sein Alkoholgehalt liegt mit einer höheren Stammwürze bei 5,8 bis 6,4 Prozent, normales Helles hat etwa 4,8 Prozent. Eine Maß enthält so viel Alkohol wie acht Schnäpse, fünf Maß entsprächen einer Flasche Schnaps.
Bierpreis Oktoberfest 2022: Was kostet eine Maß Bier auf der Wiesn?
Der Bierpreis auf dem Oktoberfest 2022 beträgt zwischen 12,60 Euro und 13,80 Euro, das sind durchschnittlich 15,77 Prozent mehr als im Jahr 2019. Auf der offiziellen Website zur Wiesn, oktoberfest.de, sind die Bierpreise der großen Zelte im Detail aufgeführt:
- Armbrustschützen-Festzelt: 13,50 Euro (2019: 11,70 Euro)
- Augustiner-Festhalle: 12,80 Euro (2019: 11,40 Euro)
- Bräurosl: 13,40 Euro (2019: 11,80 Euro)
- Fischer-Vroni: 12,90 Euro (2019: 11,35 Euro)
- Hacker-Festzelt: 13,40 Euro (2019: 11,70 Euro)
- Hofbräuhaus-Festzelt: 13,60 Euro (2019: 11,40 Euro)
- Käfer Wiesn-Schänke: 13,70 Euro (2019: 11,80 Euro)
- Löwenbräu-Festzelt: 13,60 Euro (2019: 11,80 Euro)
- Marstall: 13,70 Euro (2019: 11,80 Euro)
- Ochsenbraterei: 13,50 Euro (2019: 11,50 Euro)
- Paulaner-Festzelt: 13,50 Euro (2019: 11,80 Euro)
- Schottenhamel-Festhalle: 13,60 Euro (2019: 11,45 Euro)
- Schützen-Festzelt: 13,70 Euro (2019: 11,80 Euro)
- Weinzelt (Weißbier): 16,80 Euro (2019: 15,90 Euro)
- Oide Wiesn:
- Festzelt Tradition: 13,20 Euro (2019: 11,40 Euro)
- Herzkasperl Festzelt: 13,40 Euro (2019: 11,40 Euro)
- Museumszelt: 12,60 Euro (2019: 10,80 Euro)
- Volkssängerzelt: 12,90 Euro (2019: 11,40 Euro)
Es ist also tatsächlich eine Steigerung des Bierpreises auf dem Oktoberfest 2022 im Vergleich zu 2019 zu erkennen. Auch die Preise für alkoholfreie Getränke sind gestiegen. Der Durchschnittspreis für Wasser beträgt in diesem Jahr beispielsweise 9,67 Euro. Zum Vergleich: 2019 waren es noch 8,87.
Wo ist das Bier auf dem Oktoberfest 2022 am billigsten?
Vergleicht man die großen Zelte, stellt sich heraus, dass das Bier im Schützen-Zelt, Marstall und in der Käfer Wiesn-Schänke mit jeweils 13,70 am teuersten ist. Am günstigsten ist die Maß Bier in der Augustiner Festhalle mit 12,80 Euro.
Preissteigerung: Seit wann steigen die Bierpreise auf dem Oktoberfest?
Dass die Preise für das Bier auf dem Oktoberfest ansteigen, ist keine Überraschung. Der Bierpreis wurde seit 1971 mit jedem Jahr etwas erhöht. Bezahlte man 1971 auf der Wiesn noch 2,95 D-Mark für eine Maß, waren es 2001 12,80 D-Mark. Nach der Einführung des Euro wurde für das Oktoberfest 2002 ein Durchschnittspreis von 6,80 Euro festgelegt. Der Preis von damals hat sich bis heute also fast verdoppelt.
Wie wird der Bierpreis auf dem Oktoberfest festgelegt?
Der Bierpreis auf dem Oktoberfest wird nicht von der Stadt München festgelegt, sondern von den Gastronominnen und Gastronomen. Die Stadt überprüft allerdings die Preise der Gastronomen auf ihre Angemessenheit. Dafür werden die Preise mit denen der gastronomischen Großbetriebe im Stadtgebiet München verglichen. Beim Bier liegen diese Preise aktuell zwischen 6,70 Euro und 11,20 Euro pro Liter Export.
Bierpreis Oktoberfest 2022: Tragen Inflation und Energiekrise zur Preissteigerung bei?
Wie der Wirtesprecher Peter Inselkammer gegenüber der dpa erklärte, sei die aktuelle Inflation oder die Energiekrise jedoch nicht ausschlaggebend für die Preissteigerung verantwortlich. Der massive Anstieg der Energiekosten wirkt sich laut Inselkammer nicht voll auf das Fest aus, da es Vorverträge gibt. Ein entscheidender Grund für die Preissteigerung sei, dass viele Wirte in den Jahren, in denen die Wiesn aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfand, trotzdem laufende Kosten hatten und somit Verluste machten.