Bei der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft in Katar wird es für die Fans entgegen der bisherigen Ankündigung doch keinen Alkohol in den Stadien geben. Zwei Tage vor dem Auftaktspiel wurde die eigentlich mit dem Fußball-Weltverband vereinbarte Aufweichung des Alkoholverbots wieder gekippt. Gibt es dann überhaupt keinen Alkohol in Katar? Wie sind die Regeln?

Alkohol auf Fanmeilen aber nicht in den Stadien

Es wird auf den Fanmeilen in bestimmten Zeitfenstern Alkohol angeboten werden. Aber in den Stadien selbst wird kein Alkohol mehr verkauft. „Nach Gesprächen zwischen den Behörden des Gastgeberlandes und der FIFA wurde entschieden, den Verkauf von alkoholischen Getränken auf das FIFA Fan Festival und andere Ziele der Fans sowie lizenzierte Veranstaltungsorte zu konzentrieren“ hieß es in der Mitteilung, die nur 48 Stunden vor Beginn des Turniers verschickt wurde.
In den Stadien soll nach Angaben der FIFA weiterhin alkoholfreies Bier verkauft werden. Alkoholhaltige Getränke können Fans, die nach Katar reisen, unter anderem beim offiziellen Fanfest in der Hauptstadt Doha konsumieren.
Bislang war vorgesehen, dass Fans während der WM-Partien zwischen dem 20. November und 18. Dezember innerhalb der Stadionbereiche in bestimmten Zonen alkoholhaltiges Bier kaufen dürfen - jedoch nicht direkt in den Arenen sowie nur vor und nach den Spielen. Nun gibt es im gesamten Bereich rund um die Stadien kein alkoholhaltiges Bier zu kaufen.
Für die Anhänger werde es während des Turniers "nicht an jeder Ecke Alkohol zu kaufen geben. Das finde ich auch gar nicht schlecht. Wer Alkohol in Katar trinken möchte, kann das tun: privat zu Hause, nachdem man sich den Alkohol im Liquor Shop gekauft hat, in Sportbars oder Hotels", führte Helmut Spahn, 2006 Sicherheitschef der WM in Deutschland und jahrelang Sicherheitsbeauftragter des DFB, gegenüber der Frankfurter Rundschau aus.

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Wie ist das Sicherheitskonzept bei der WM in Katar?

Bei möglichen Randalen hofft Helmut Spahn auf das nötige "Fingerspitzengefühl" der Sicherheitskräfte. Das müsse man "intelligent lösen, nicht mit Repression". Seine Kernaussage sei immer: "Wir organisieren hier kein Sicherheitsevent, sondern ein Fußballturnier." Es solle "eine Party der Fußballfans der Welt werden". Die Aufgabe in Bezug auf die Sicherheit sei bei der WM 2006 in Deutschland "komplexer" gewesen.

Wie ist die Polizei bei der WM organisiert?

Um die Sicherheit in Katar zu gewährleisten, werde es "ein internationales Polizei-Kooperationszentrum geben", so Spahn: "Wir haben Polizeidelegationen aus allen 32 Ländern vor Ort, um zu unterstützen und auf die jeweiligen Fangruppierungen kommunikativ einzuwirken." Zudem seien die katarischen Behörden und die Polizei seit 2010 bei allen großen Fußball-Veranstaltungen und auch bei Olympischen Spielen dabei. "Und es gab und gibt seit Jahren umfängliche Ausbildungsmaßnahmen."

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