Wer noch nie eine Steuererklärung gemacht hat, oder bisher noch nie Steuern bezahlt hat, fragt sich vermutlich, wann dies notwendig sein wird. Bei Fragen wie „Wann muss ich Steuern zahlen?“, wird häufig allgemein von „Steuern“ gesprochen. Konkret ist jedoch meist die Einkommenssteuer gemeint. Mit dieser wird das Einkommen von Personen belegt. Allerdings gibt es auch noch weitere Arten von direkten und indirekten Steuern, beispielsweise die Erbschafts- oder die Kfz-Steuer.
- Ab wann muss man in Deutschland Steuern bezahlen?
- Wann muss man eine Steuererklärung abgeben?
- Wie hoch ist die Einkommenssteuer in Deutschland?
- Wie wird die Einkommenssteuer berechnet?
Grundfreibetrag 2023: Ab wann muss man Steuern bezahlen?
Zur Beantwortung der Frage, ab wann man Steuern bezahlen muss, ist folgende Regel zu berücksichtigen: Steuern fallen erst ab dem Überschreiten des Grundfreibetrags an. Dieser Grundfreibetrag liegt für die Einkommenssteuer im Jahr 2023 bei 10.908 Euro. Verdient man weniger, muss man keine Steuern für sein Einkommen bezahlen. Je nach Steuerklasse kann der Grundfreibetrag auch höher ausfallen. Auch für andere direkte Steuerarten wie Erbschafts- oder Schenkungssteuer gibt es jeweils Freibeträge.
Wann muss man eine Steuererklärung abgeben?
Die Steuererklärung muss in Deutschland bis zum 31.07. des Folgejahres abgegeben werden. Grundsätzlich müssen in Deutschland folgende Personen eine Steuererklärung abgeben:
- Personen mit Einkünften ohne Lohnsteuerabzug von mehr als 410 Euro pro Monat.
- Personen mit Einkünften aus mehreren Löhnen.
- Personen, die die unbeschränkte Steuerpflicht in Deutschland beantragt haben.
- Personen, die Freibeträge in Anspruch nehmen.
- Personen mit Verlustvorträgen
Wie hoch ist die Einkommenssteuer?
Nach dem Überschreiten des Grundfreibetrags wird die Einkommenssteuer nicht für das gesamte Einkommen fällig, sondern lediglich für den Teil, mit dem der Grundfreibetrag überschritten wird. Dasselbe gilt, wenn man mit einem Teil seines Einkommens einen anderen Steuersatz auslöst. Dann wird der Teil bis zur jeweiligen Grenze mit dem niedrigeren Steuersatz besteuert und lediglich der Überschuss mit dem höheren Steuersatz. Auf der Website des Bundesministeriums für Finanzen gibt es einen Rechner, mit dem man die Höhe der Einkommenssteuer kalkulieren lassen kann.
Direkte und indirekte Steuern: Was ist der Unterschied
Steuern sind nicht gleich Steuern. Es wird grundsätzlich unterschieden zwischen direkten und indirekten Steuern. Entscheidend ist hier jeweils das Verhältnis zwischen Steuerträger und Steuerschuldner. Steuerträger ist, wer die Kosten der Steuern übernimmt. Steuerschuldner ist, wer dem Finanzamt die Steuern schuldet. Bei direkten Steuern handelt es sich beim Steuerträger und beim Steuerschuldner um ein und dieselbe Person oder ein und dasselbe Unternehmen. Bei indirekten Steuern hingegen sind der Steuerträger und der Steuerschuldner verschiedene Personen oder Unternehmen. Indirekte Steuern fallen bei Verbrauchsgütern oder Konsumgütern an, es handelt sich dabei größtenteils um Verbrauchsteuern. Während bei den direkten Steuern die persönlichen Verhältnisse der Steuerschuldnerin oder des Steuerschuldners teilweise berücksichtigt werden, beispielsweise über Steuerklassen oder Freibeträge, ist dies bei indirekten Steuern nicht der Fall. So bezahlen beispielsweise auch Menschen, die mit ihrem Einkommen unter dem Freibetrag für die Einkommenssteuer liegen, kein Auto besitzen und aus der Kirche ausgetreten sind über die Umsatzsteuer indirekt Geld an den Staat.
Beispiele für direkte Steuern:
- Einkommenssteuer
- Erbschaftssteuer
- Gewerbesteuer
- Grundsteuer
- Kfz-Steuer
- Kirchensteuer
- Körperschaftssteuer
- Schenkungssteuer
Beispiele für indirekte Steuern:
- Umsatzsteuer
- Biersteuer
- Energiesteuer
- Kaffeesteuer
- Mineralölsteuer
- Tabaksteuer
- Stromsteuer