Die Diskussionen um die schweren Missbrauchsvorwürfe gegen Michael Jackson reißen nicht ab: Vor einer Woche wurde die Dokumentation „Leaving Neverland“ in den USA ausgestrahlt, in der zwei mutmaßliche Opfer über den King of Pop auspacken. Seither haben die Medien weltweit reagiert, einige strichen die Werke des Künstlers radikal aus ihren Programmen. Haben die Skandal-News auch Auswirkungen auf Ulm und Umgebung?

Kurzzeitig gestrichen

Die Radiosender aus der Region sind sich einig: Jacko läuft weiter – vorerst. Radio7 habe seine Songs zwar direkt nach der Ausstrahlung der Dokumentation in den USA von der Playlist genommen, mittlerweile laufen sie aber wieder, erklärt die stellvertretende Leiterin der Musikredaktion, Birgitta Zerahn: „Wir wollten uns klar werden, in welche Richtung es geht. Jetzt warten wir erstmal ab, wie sich das Ganze entwickelt.“

Zwischen Kunst und Künstler differenzieren

Im Zweifel für den Angeklagten – so sieht es auch der Konkurrenzsender aus Neu-Ulm donau3fm: „Wir spielen Michael Jackson so lange weiter, bis sich die Vorwürfe entweder erhärtet oder erledigt haben“, begründet Programmleiter Marco Worms die Entscheidung, den King of Pop im Programm zu lassen. „In der Wahrnehmung unserer Hörer steht Michael Jackson weiterhin für seine Musik, die nach wie vor beliebt ist und unvergessen bleibt. Unsere Hörer differenzieren da recht gut zwischen Kunst und Künstler.“

„Keine abschließende Einschätzung“

Auch SWR3 hat sich dazu entschieden, erst einmal keine drastischen Konsequenzen zu ziehen. „Nach dem jetzigen Kenntnisstand sieht sich der SWR bislang nicht veranlasst, Titel von Michael Jackson aus dem Programm zu nehmen. Derzeit können wir noch keine abschließende Einschätzung vornehmen“, heißt es von Seiten des SWR.

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