Die Tore des Stuttgarter Weihnachtsmarktes sind freitags und samstags bis 22 Uhr geöffnet, auch in Neu-Ulm fließt der Glühwein an diesen Wochentagen auf dem Mittelaltermarkt bis 22 Uhr. Die Besucher des Ulmer Weihnachtsmarktes müssen sich zu später Stunde hingegen beeilen. Um Punkt 20.30 Uhr schließen die Buden. Und zwar an jedem Markttag. In den vergangenen Jahren hatte die Regelung immer wieder für Gesprächsstoff gesorgt: Warum diese verhältnismäßig frühe Sperrstunde?
Weihnachtsmarkt Ulm: Sperrstunde weiterhin um 20.30 Uhr?
Jürgen Eilts ist der Geschäftsführer der Ulm Messe, die die Traditionsveranstaltung auf dem Münsterplatz seit sieben Jahren organisiert. Er verweist auf einen städtischen Beschluss, der den Kunsthandwerkern und Schmuckverkäufern den Rücken stärken soll. „Auf dem Weihnachtsmarkt gibt es nicht nur Essen und Trinken, er lebt vor allem von den kleinen Ständen“, betont Eilts. „Eine Verlängerung der Öffnungszeiten zwänge die Beschicker dazu, eine zweite Personalschicht einzuplanen. Das können sich manche nicht leisten.“
Ulm Messe will einheitliches Bild des Marktes wahren
Dieses Problem kann York Wachter, der Betreiber des Glühweinstandes „Wilder Jagr“, nachvollziehen. Er plädiert dafür, dass die Messe den Beschickern zwischen 20.30 und 22 Uhr offen lässt, wann sie ihre Buden dicht machen. „So kann jeder von uns frei entscheiden, ob es sich lohnt, länger geöffnet zu haben oder eben nicht“, sagt Wachter.
Jürgen Eilts lehnt diesen Vorschlag ab. Er möchte das einheitliche Bild des Ulmer Weihnachtsmarktes wahren und appelliert zudem an die Solidarität der Beschicker untereinander: „Es ist eine Gemeinschaft. Man öffnet zur selben Zeit und man schließt zur selben Zeit.“ Dennoch sei es in Zukunft durchaus denkbar, einen besonderen Tag einzuführen, an dem die Stände länger geöffnet sind.
Dieser Artikel ist in Kooperation mit cityStories Ulm entstanden.