Kein Ende in Sicht: Die meisten großen Brücken in Ulm sind Sanierungsfälle, und jetzt steht die Zinglerbrücke an. Sie führt von der Zinglerstraße über die Bahngleise in die Innenstadt und ist somit die wichtigste Zufahrt von Süden. Seit dem 27. Februar wird dort gebaut.
So gravierend wie die Vorhaben an den maroden Brücken entlang der B10 wird sich diese Baustelle jedoch nicht auswirken, versichert Steve Endel, Leiter der Abteilung Verkehrsinfrastruktur der Stadt. Weder was die Bauzeit noch die Einschnitte für den Verkehr angehen. Ganz ohne Sperrungen geht es jedoch nicht ab.
Zwei Bauphasen ab Ende Februar
An der Zinglerbrücke müssen an beiden Enden die so genannten Übergangskonstruktionen, die die Brücke mit der normalen Fahrbahn verbinden, ersetzt werden. Zudem sei eine Sanierung der Spannköpfe an der Brücke nötig. Gebaut wird in zwei Phasen, „ohne Vollsperrung“, sagt Endel. Das heißt: Der Verkehr kann während der ganzen Bauzeit von Ende Februar bis Ende Juni weiter Richtung Innenstadt rollen. Allerdings nur noch einspurig. Vorgesehen ist:
27. Februar bis 27. April: In der ersten Bauphase ist die Südseite der Brücke dran. Die Zinglerstraße ist ab der Kreuzung Schillerstraße bis nach der Zinglerbrücke nur einspurig befahrbar. Allerdings nur für Fahrzeuge, die maximal 2,20 Meter breit sind. Lastwagen kommen also nicht drüber. „Der Schwerverkehr wird über den Bismarckring und die Ludwig-Erhard-Brücke umgeleitet“, sagt Endel. Der Fuß- und Radverkehr wird auf die Nordseite der Brücke verlegt.
Kurzzeitige Vollsperrungen vorgesehen
Die Baustelle wird in dieser ersten Bauphase von der Friedrich-Ebert-Straße aus angedient, also von der Xinedome-Seite her. Wenn Baufahrzeuge oder Lastwagen queren müssen, kann es kurzzeitige Vollsperrungen geben. Sie dürften aber keine größeren Auswirkungen auf den Verkehr haben, meint die Stadtverwaltung.
28. April bis 30. Juni: In diesen zwei Monaten wird die Nordseite der Brücke saniert. Für den Autoverkehr ändert sich nichts: Es bleibt bei der Einspurigkeit und bei der Höchstbreite von 2,20 Meter für die Durchfahrt. Für Fußgänger und Radfahrer steht der Weg auf der Südseite der Zinglerbrücke zur Verfügung.
Die Stadt will mit Betonleitwänden verhindern, dass breitere Lastwagen über die Brücke fahren. „Das wird ähnlich aussehen wie an der Gänstorbrücke.“ Auf die Engstelle werden die Fahrer schon frühzeitig hingewiesen. Die Baustelle werde ansonsten nicht für gravierende Beeinträchtigungen sorgen, der Verkehrsfluss werde aufrechterhalten, meint Andrea Röhrer, die Leiterin des Sachgebiets Ingenieurbauwerke. „Chaos gibt es allenfalls, wenn Lkw-Fahrer alle Hinweise missachten und dann vor den Betonleitwänden stehen und nicht weiterkommen.“ Dann müssten sie rückwärts hinaus manövriert werden.
Fit machen als Ausweichstrecke
Die rund 740 000 Euro teure Sanierung wird die 1968 gebaute Brücke auf längere Sicht nicht retten. „Früher oder später ist ein Ersatzneubau nötig“, sagt Endel. Die Sanierung diene lediglich dazu, die Nutzungsdauer bis in die 30er Jahre hinein zu verlängern. Bis dahin werden die Großbaustellen an der B10 mit Wallstraßenbrücke und Blaubeurer Tor abgeschlossen und die Landesgartenschau beendet sein.
Die Sanierung der Zinglerbrücke hängt auch mit diesen Großprojekten zusammen. Bevor sie 2025 starten, sollen Umleitungs- und Ausweichstrecken fit gemacht sein für den zusätzlichen Verkehr – und nicht selbst zur Baustelle werden.
Die Zinglerbrücke wurde 1968 und 1969 gebaut, wie ein historisches Video zeigt:
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Zeitplan für die Baustellen an der B10
Große Neubauten stehen in den nächsten Jahren an der B10 in Ulm an. Die Brücke über das Blaubeurer Tor wird durch einen Tunnel ersetzt, der Blaubeurer Ring zu Kreuzungen mit Ampeln umgebaut. Als Bauzeit sind die Jahre von 2025 bis Ende 2028 geplant, die Leitungsverlegung startet bereits in diesem Jahr.
Die Wallstraßenbrücke, die direkt anschließt und über die Bahngleise führt, soll nahezu gleichzeitig ersetzt werden: von 2025 bis Ende 2029. Zur Landesgartenschau 2030 soll alles weitestgehend fertig sein. Während dieser großen Baustellen sollen Umleitungs- und Ausweichstrecken möglichst frei befahrbar sein.