Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch hat sich auf Nachfrage der SÜDWEST PRESSE zu der mutmaßlichen Vergewaltigung einer 14-Jährigen in der Halloween-Nacht in Ulm in einem Statement geäußert.

OB Gunter Czischs erste Äußerung im Wortlaut:

„Ich bin genauso schockiert, wie andere, wenn ich das lese. Ulm ist eine sichere Stadt, aber absolute Sicherheit gibt es nicht. Ich bin dankbar für die schnelle Reaktion der Sicherheitsbehörden. Das ist ein ganz wichtiges Signal. Der Rechtsstaat muss jetzt klare Kante zeigen. Und zwar egal woher jemand kommt.
Ich frage mich allerdings, was ein 14-jähriges Mädchen nachts in Ulm will. Eltern haben die Pflicht, dafür zu sorgen, dass ein minderjähriges Mädchen nicht allein in der Stadt rumläuft. Ich sage das so deutlich, weil wir alle in die Pflicht nehmen müssen, wenn wir solche Fälle verhindern wollen.“

Zweites Statement von Gunter Czisch am Mittwoch:

Nachdem die Aussage des Ulmer Oberbürgermeisters im Lauf des Tages vor allem in den sozialen Netzwerken zum Teil heftig diskutiert wurde, äußerte sich Czisch am späten Nachmittag erneut: „Ich bedaure sehr, dass meine ursprüngliche Äußerung missverständlich war. Selbstverständlich trägt das Mädchen keinerlei Schuld. Die Schuld an dieser Tat liegt ausschließlich und eindeutig bei den mutmaßlichen Tätern. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Polizei und Staatsanwaltschaft der Ermittlung und Bestrafung der Täter mit all ihren verfügbaren Mitteln nachgehen werden. Ein solches Verbrechen ist schrecklich und kaum zu fassen. Mein Mitgefühl gilt dem Opfer und seiner Familie und ich wünsche Ihnen alle erdenkliche Kraft und notwendige Hilfe, um dieses Trauma zu verarbeiten.“

14-jähriges Mädchen an Halloween bei Ulm vergewaltigt

Die 14-Jährige soll einem gemeinsamen Bericht von Staatsanwaltschaft und Polizei Ulm in der Halloween-Nacht auf die Tatverdächtigen getroffen sein. Einen der fünf Männer soll das Mädchen näher gekannt haben. Dem Bericht zufolge ließ sich das Mädchen offenbar darauf ein, mit ihnen zu gehen. Ob die 14-Jährige alleine unterwegs war, ob sie die jungen Asylbewerber zufällig getroffen hat oder verabredet war, darüber wollte Michael Bischofberger, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm, keine Auskunft geben. Das sei Gegenstand der Ermittlungen.

Versuchte Vergewaltigung in Neu-Ulm an Halloween

In Neu-Ulm gab es in der Halloween-Nacht bereits eine versuchte Vergewaltigung in der Memminger Straße. Eine 26-Jährige wurde von zwei Männern bedrängt. Die junge Frau konnte letztendlich fliehen. Die Polizei Neu-Ulm sucht noch nach den Tätern.