Heftige Kollision im Schussenrieder Ortsteil Otterswang: Wie die Polizei mitteilt, baute ein 37-jähriger Autofahrer am Dienstagabend gegen 21.55 Uhr einen spektakulären Unfall, der letztlich massive Folgen hatte: Der Mann überfuhr zunächst die Mittelinsel eines Kreisverkehrs am südlichen Ortsrand.
Zugunglück in Bad Schussenried
Er hielt danach kurz an und wurde von einer Frau, die den Unfall auf der Mittelinsel beobachtet hatte, zum Bleiben aufgefordert. Doch der 37-Jährige beging laut Polizei Unfallflucht – er fuhr einfach weiter auf der Landstraße nach Otterswang.
Autofahrer bleibt an Bahnübergang bei Otterswang in Gleisen stecken
Kurz vor dem Ortsbeginn bog er auf den gekiesten Weg einer Baustelle ab und setzte seine Fahrt in Richtung Laimbach fort. Letztlich fuhr er sich aber gegen 22.05 Uhr auf einem dortigen Bahnübergang fest. Zwei Zeugen beobachteten dies und reagierten schnell: Sie brachten den Mann dazu, sein Auto zu verlassen.
Zug mit 150 Passagieren erfasst Auto
Der 37-Jährige rief den Notruf und meldete seine Notlage. Doch es war schon zu spät: Kurz darauf kam ein Regionalexpress aus Aulendorf angefahren, der mit 150 Fahrgästen auf dem Weg nach Stuttgart war. Der Zug rammte das verlassene Fahrzeug frontal und schob den Kleinwagen mehr als 100 Meter vor sich her. Glück im Unglück: Der Zug blieb in der Spur und die Passagiere wurden nicht verletzt.
Der Autofahrer hingegen hatte leichte Verletzungen erlitten. Bei der Unfallaufnahme stellten Polizisten bei ihm Alkoholgeruch fest. Ein Test ergab einen Wert deutlich über 1,5 Promille. Das Auto des 37-Jährigen wurde völlig zerstört. Der Sachschaden am Auto, Regionalzug sowie an den Gleisanlagen wird auf rund 100.000 Euro geschätzt. Auf den Autofahrer kommt eine Anzeige zu, die Ermittlungen laufen.
Nach Zug-Unfall: Bahnstrecke Schussenried - Aulendorf zeitweise gesperrt
Die Bahnstrecke war nach Polizeiangaben aufgrund von Bergungsarbeiten vorerst gesperrt. Die Bahn richtete zwischenzeitlich einen Schienenersatzverkehr ein. Die Deutsche Bahn geht zunächst nicht davon aus, dass es am Mittwoch zu größeren Einschränkungen im Zugverkehr komme, sagte ein Bahnsprecher auf Anfrage.
Weitere Unfälle mit Regionalbahnen
- Zuletzt gab es einen ähnlich heftigen Zugunfall in Neu-Ulm im Juli: Damals kollidierte eine Regionalbahn mit einem Kleintransporter.
- Bei einem schweren Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen starben im Juni mehrere Menschen, als ein Regionalexpress entgleiste.