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Liste von schwäbischen Beleidigungen
„Rotzaff“ und „Dreckseggl“: Diese schwäbischen Schimpfwörter sollten Sie sich merken
Wenn schwäbische Schimpfwörter ertönen, hört sich das oft lustig an. Doch was bedeuten die beliebtesten Beleidigungen? Hier gibt es eine kleine Liste.
Sobald schwäbische Schimpfwörter ertönen, wissen sogenannte „Reigschmeckte“ oft nicht, wie ihnen geschieht. Denn wir Schwaben neigen bei gewissen Dingen ja zum Verniedlichen. Unsere „Herrgottsbscheißerle“ zum Beispiel sind Maultaschen und wir bauen keine Häuser, sondern nur „Häusle“. Doch wenn wir mal loslegen mit Schimpfen, dann gehen wir richtig ab. Bei unseren Beleidigungen haben es uns vor allem Tiernamen angetan – die werden dann mit verschiedensten Attributen kombiniert.
Schwäbische Schimpfwörter sind oft „tierisch“
Oben auf unserer Liste steht dabei zum Beispiel der Dackel - sorry, auf Schwäbisch heißt das natürlich Daggl. Der gilt als ein bisschen doof, weil er immer so niedlich schaut mit seinen großen Augen. Treudoof wäre wahrscheinlich das richtige Wort. Er macht brav, was man ihm sagt, hat sonst aber nicht wirklich was drauf. Für einen festen Platz unter unseren Beleidigungen anderer (schwäbischer oder nicht schwäbischer) Menschen ist er also perfekt.
Das Schimpfwort gibt es in verschiedenen Ausführungen. Beim „Allmachdsdaggl“. zum Beispiel kommt der Wortbestandteil „Allmachd“ vom Ausruf „Allmächtiger!“ – ein Flehen an Gott. Eine auch gern gesehene Kombination ist der Grasdaggl. Die Beleidigung könnte modern interpretiert eine treudoofe Person bezeichnen, die auf grünem Gras einem Ball hinterherjagt, aber so weit wollen wir nicht gehen ...
Eine Liste an weiteren schwäbischen Schimpfwörtern aus der tierischen Ecke
Habrgoiß = schlanke, dünne Frau (eigentlich ist das spinnenartige Tier Weberknecht gemeint) Entaklemmr = Geizhals (jemand, der aus der Ente noch das Letzte herausholt) Neidhamml = neidischer Mensch Rotzaff = junge, freche Person Saubär = Person ohne Manieren
Der Neiddeifl (Deifl = Teufel) stößt ins gleiche Horn wie der Neidhamml, denn Sakrales wird im Schwäbischen gern zum Fluchen und Schimpfen verwendet. „Herrgottsakra“ ist deshalb nicht nur im Bayerischen ein beliebter Ausspruch, wenn man sich ordentlich ärgert.
Die Ratschkattl = geschwätzige Frau. Wer will, dass eine Neuigkeit die Runde macht, teilt sie ihr mit – dann bekommen es auch wirklich alle mit.
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Schwäbische Beleidigung „Seggl“: Deshalb gibt es keine weibliche Form
Das Lieblingsschimpfwort des Schwaben ist allerdings „Seggl“. „So a Seggl“, hört man ihn im Auto fluchen, wenn ihm jemand den letzten freien Parkplatz geklaut hat. Auch unfähige Politiker kriegen mit „Des isch au a Dregsseggl“ gut ihr Fett weg.
Die Beleidigung klingt so niedlich, dabei kommt sie eigentlich aus der Vulgärsprache – beim Seggl handelt es sich nämlich um nichts anderes als das männliche Geschlechtsteil. Deswegen kann man das Schimpfwort nur zu Männern sagen – weibliche Seggl gibt es nicht. Und auch den Seggl gibt es in verschiedensten Varianten – den Bauraseggl zum Beispiel.
Allerdings sollte man ihn nicht mit dem Muggaseggele verwechseln – statt eines putzigen Schimpfworts ist das nämlich eine schwäbische Längeneinheit!
Schwäbisches Fluchen in Reinform: Telefonstreich-König „Jango“ zeigt sein Können
Wer beim Fluchen auf Schwäbisch etwas Nachhilfe benötigt, sollte sich unser Interview mit der Ulmer Telefonstreich-Legende „Jango“ ansehen ...