Nach sechs Wochen Ferien starten kommende Woche wieder Schüler, Lehrer, Hausmeister und Schulleiter ins neue Schuljahr. Höchste Zeit einen Schulleiter zu befragen. Mark Lörz (47) ist neuer Schulleiter des Bertha von Suttner-Gymnasiums im Schulzentrum Pfuhl. Er stammt aus Pforzheim, hat in München studiert und als Lehrer für Mathe und Physik an diversen Gymnasium gearbeitet, zuletzt als stellvertretender Schulleiter am Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium in Weißenhorn. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
Drei Gründe, sich aufs neue Schuljahr zu freuen.
Ich freue mich besonders auf die über sechshundert Schüler, denen ich zum ersten Mal begegnen werde, auf die Kollegen, die meiner neuen Schule das Profil geben, das sie so attraktiv macht und auf eine spannende Herausforderung, die vor mir liegt.
Drei kuriose Situationen, die Sie als Lehrer erlebt haben.
Ein Elftklässler drückt mir 1000 Euro in bar in die Hand, eine Spende für ein Afrikaprojekt, das wir gerade zusammen entwickeln. Das Geld kommt vom Besitzer des Clubs, in dem er letzte Nacht gefeiert hat. Ein Fünftklässler übergibt sich auf den Tisch, als ich ihm die Matheschulaufgabe hinlege. Ein Sechstklässler schreibt während der Schulaufgabe (Klassenarbeit, Anm. d. Red.) bei seinem Banknachbarn ab, unter anderem dessen Vornamen.
Drei Gründe, warum selbst Schüler Sie mögen, die schwach in Mathe und Physik sind.
Die Wertschätzung, die ich meinen Schülern entgegenbringe, hängt nicht von ihren Mathe- oder Physiknoten ab. Wenn sie das merken, können mich auch schwache Schüler mögen. Außerdem sind gerade sie oft sehr dankbar, wenn sich einer bemüht, etwas Licht in ihr mathematisches Dunkel zu bringen. Und es hilft enorm, wenn man sich und seine Fächer nicht zu ernst nimmt, dann kommt man auch mit den meisten Schülern klar.
Drei Dinge, die ein Schulleiter stets dabeihaben sollte.
Erstens den Generalschlüssel als Symbol seiner Macht, zweitens den Terminkalender als Symbol seiner Versklavung und drittens eine ordentlich Portion Gelassenheit, um mit den beiden ersten gut umzugehen.
Drei Sätze, die Sie niemals zu Schülern sagen wollen.
Schön, dass du da bist, aber deine Prüfung hat schon vor einer Stunde begonnen. – Dein Matheabitur hat leider der Hund gefressen, bevor ich es korrigieren konnte. – Für dich gibt es keinen Platz mehr an unserer Schule.
Drei Dinge, die Sie an Eltern schätzen.
Eltern, die ihr Kind an unserer Schule anmelden, vertrauen uns das Wertvollste an, das sie haben. Viele sprechen bei Problemen mit uns Lehrkräften anstatt über uns, das hilft allen und wir schätzen es sehr. Und nicht zuletzt: Was wäre das Kuchenbuffet am Schulfest ohne das Engagement der Eltern.