Der zweieinhalbstündige Autokorso von Gegnern der Corona-Schutzmaßnahmen mit mehr als 100 Fahrzeugen am Abend des 26. Februar auf dem Altstadtring (wir berichteten) beschäftigt die SPD-Gemeinderatsfraktion. Weil die Route nicht öffentlich bekannt gewesen sei, habe sich kein Verkehrsteilnehmer darauf einstellen können, um eventuell eine andere Strecke zu wählen, heißt es in einem Schreiben der Stadträte an OB Gunter Czisch. Das Brisante daran: Bereits zum zweiten Mal binnen weniger Monate seien ehrenamtliche Helfer des Rettungsdienstes deshalb nicht zeitnah zu ihrem Einsatz gekommen.
Die SPD beruft sich auf einen Fall vom Herbst, als ein Rettungswagen wegen eines Korsos nicht schnell genug durch den Stau kam. Der Patient sei später in der Klinik gestorben. „Auf Videos vom vergangenen Freitag ist erkennbar, dass die Coronaleugner den Straßenverkehr mit Hupen beschallen wodurch ein Martinshorn viel schlechter zu hören ist“, schreiben die Stadträte.
Zwar sei das grundgesetzlich verbriefte Recht der Versammlungsfreiheit ein hohes Gut, „wesentliche Sicherheitseinrichtungen der Gesellschaft dürfen dadurch aber nicht blockiert werden“. Die Fraktion bitten die Verwaltung um Infos, wie solche Situationen künftig vermieden werden können.