Wer Ulm schon länger kennt, der erinnert sich bestimmt auch an die Zeiten, als vor dem Hauptbahnhof einiges los war. Links vom Haupteingang gab es einen Parkplatz, wo man Reisende samt Gepäck im Auto hinchauffieren und verabschieden konnte. Dazu kamen auf beiden Seiten zig Möglichkeiten, Fahrräder abzustellen. Mit dem Umbau des Areals entstanden dort zwei mehr oder weniger leere Plätze – vor allem an den weggefallenen Fahrradparkplätzen wird immer mehr Kritik laut. Denn für den Menschen scheint kein Platz vorgesehen zu sein – vor allem als Radfahrer.

Keine Besserung in Sicht

Die Situation wird aber so bleiben, sagt auf Anfrage Eva-Maria Zimmermann von der Koordinierungsstelle für Großprojekte der Stadt Ulm. Allerdings werden Parkmöglichkeiten für Fahrräder in nächster Nähe geschaffen. Schon bis zum Ende dieses Jahres sollen rechts des Bahnhofsgebäudes, oder nördlich davon „Radabstellanlagen“ beim Postgebäudes entstehen. Vorgesehen sind dort fünf überdachte Bereiche, in welchen jeweils 60 Fahrräder untergestellt werden können. Damit die 300 Plätze platzsparend realisiert werden können, sind Doppelstockanlagen mit hydraulischen Hebeanlagen vorgesehen.
Dazu kommt eine einfache, ebenerdige Anlage für mit zusätzlich rund 30 Parkplätzen. Sowie ein ebenfalls vor Niederschlag geschützter Bereich für neun Lastenräder an im Boden verankerten Einzelbügeln.

Fahrradparkhaus kommt erstmal nicht

Auch links des Bahnhofes, südlich des Stegs, soll eine große Abstellanlage entstehen. Dieser sogenannte „Fahrradhain“, führt Zimmermann aus, wird rund 420 überdachte Abstellplätze bieten, zudem rund 80 Parkplätze in abschließbaren Sammelgaragen und zehn Abstellmöglichkeiten für Lastenräder. Dazu kommen Flächen zum Abstellen von E-Tretrollern, E-Fahrrädern und E-Lastenrädern.
Allerdings kann der Fahrradhain erst realisiert werden, wenn der Umbau des ZOB Ost abgeschlossen ist. Eigentlich sollte das Projekt schon in diesem Jahr starten, das habe „aus unterschiedlichen Gründen“ nicht geklappt, „der Baustart ist auf das Frühjahr 2024 verschoben worden“. Voraussichtlicher Fertigstellungstermin: Herbst 2024.
Die „provisorischen Radabstellanlagen südlich des Bahnhofsstegs“ sollen „so lange wie möglich erhalten“ bleiben.
Das in Ulm auch schon viel diskutierte „Fahrradparkhaus“ auf der Südseite des Bahnhofs werde es in den kommenden zehn Jahren „erst einmal nicht geben“, sagt die Fachfrau. „Das Fahrradparkhaus käme erst zum Zuge, wenn entschieden wird, dass dort der Platz mit einem Gebäude seinen Abschluss finden möge.“ Und genau darüber wird derzeit noch munter diskutiert in Ulm.