Nach dem schockierenden Fackel-Angriff auf eine Roma-Familie in Dellmensingen hat die Polizei am Dienstag ab dem frühen Morgen acht Wohnungen und ein Gartengrundstück in Erbach-Bach und Blaustein durchsucht. Acht Männer im Alter von 16 bis 20 Jahren sind bei diesem Einsatz vorläufig festgenommen worden. Ihnen wird versuchter Mord vorgeworfen. Das bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart auf Nachfrage der SÜDWEST PRESSE. Nähere Angaben zu den Personen und einem möglichen Motiv, wollte die Staatsanwaltschaft in diesem frühen Ermittlungsstadium noch nicht nennen.
Fünf der Festgenommen wurden am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt, der erließ Haftbefehl gegen die 17, 18, 19 und 20 Jahre allen deutschen Männer. Sie befinden sich in Untersuchungshaft. Drei weitere wurden inzwischen wieder entlassen.
Im Einsatz waren Beamte des Polizeipräsidiums Ulm, unterstützt von Bereitschaftskräften des Polizeipräsidiums Einsatz. Es seien zahlreiche Beweismittel sichergestellt worden, die nun ausgewertet werden.

Brennende Fackel auf Wohnwagen geworfen

Am späten Abend des 24. Mai riefen aus einem dunklen Kleinwagen heraus vier oder fünf Verdächtige der französischen Roma-Familie etwas zu, die mit ihren Wohnwagen bei Dellmensingen Halt gemacht hatte. Einer von ihnen warf eine berennende Fackel in Richtung der Wohnwagen. Diese landete nicht weit entfernt von einem Wohnwagen, in dem ein Ehepaar mit seinem neun Monate alten Baby schlief. Ermittler der Ulmer Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Stuttgart sprachen von Brandgefahr und ordneten den Angriff als fremdenfeindliche, rassistische Tat ein. Der Landesverband der Sinti und Roma schaltete sich ein und verurteilte den „schockierenden Brandanschlag“.
Den Verdächtigen waren Ermittler des Ulmer Polizeipräsidiums auf die Spur gekommen. Die Ermittlungsbehörde in Stuttgart ist Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft bei Verdacht auf politisch motivierte Straftaten

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