Die Stimme von Sabine Rückert kennen Millionen: Die stellvertretende Chefredakteurin der „Zeit“ hat über viele Jahre Kriminalfälle und Gerichtsverfahren verfolgt, mit Mördern gesprochen, Akten gewälzt und sogar manchmal Fehlurteile aufgedeckt. Ihre Recherchen über menschliche Abgründe, rätselhafte Taten und die Fallstricke der deutschen Justiz haben „Zeit Verbrechen“ zu dem gemacht, was es heute ist – und sie zu einer der prominentesten Stimmen der deutschen Podcast-Szene. Im Ulmer Stadthaus sprach sie am Dienstagabend im „Forum“ der SÜDWEST PRESSE mit der stellvertretenden Chefredakteurin Judith Conrady und Nachrichtenchef Roland Müller über ihre spannendsten Fälle. Sie sinnierte über die Frage, ob sie sich selber einen Mord zutrauen würde und gab sich bei der Frage nach dem perfekten Verbrechen eher geheimnisvoll.
Was war Sabine Rückerts schlimmster Fall?
Bei der Frage nach dem schlimmsten Fall, der ihr untergekommen ist, benennt die 62-Jährige den „Fall Carolina“, der sich in Weißenhorn zugetragen hat. Damals wurde ein dreijähriges Kind von einem Paar bestialisch misshandelt und im Weißenhorner Krankenhaus zurückgelassen, wo es verstarb. Bisher gibt es dazu keine Podcast-Folge, aber die unvorstellbare Dimension des Verbrechens muss noch erzählt werden, da ist sich Rückert sicher.
Grundsätzlich ist sie auch der Meinung, dass die meisten Verbrecher dumm sind, deshalb erwischt man sie auch. Viele clevere Verbrechen werden dagegen einfach gar nie entdeckt und obwohl sie viel Justizirrtümer in ihrer Laufbahn erlebt hat, hat sie den Glauben an die Justiz nicht verloren: „Ich steige ja auch immer wieder in ein Flugzeug, auch wenn ab und an eines runterkommt“, sagte sie.
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