Der Fahrer setzt mit dem Lastwagen zurück, umkurvt ohne Probleme die neben der Weihung abgelagerten Erdhaufen. Auf der Baustelle in Staig ist ein so genannter knickgelenkter Muldenkipper im Einsatz. Das bedeutet: Fahrerhaus und Ladefläche sind durch ein Gelenk verbunden, was den Wendekreis des Muldenkippers deutlich verringert.
Noch etwas ist an dem fast 400 PS starken Fahrzeug besonders: Die Lackierung des Führerhauses ist schwarz-weiß gesprenkelt. Das weist den Muldenkipper als Erlkönig aus. Mehrere Beschriftungen nennen Liebherr als Hersteller. Das Fahrzeug wurde wohl bereits bei einem „Tag der offenen Tür“ präsentiert und ist deshalb nicht mehr ganz so geheim. Das Eigengewicht ist mit 27 Tonnen angegeben, die Nutzlast mit 30 Tonnen.

Arbeiten verlaufen nach Plan

Möchte Liebherr etwas über die Tauglichkeit des Lasters unter realen Einsatzbedingungen erfahren, ist das Weihungstal genau das richtige Terrain. Allein für den neuen Bachlauf müssen 8000 Kubikmeter Erdreich bewegt werden. Das sind um die 600 Fuhren. Auch ist die Talaue trotz langer Zeit ohne starke Niederschläge teils butterweiches Gelände. So versank der Erlkönig mehrmals bis zu den Achsen und musste von einem Raupenbagger herausgezogen werden.
Ansonsten verlaufen die Arbeiten nach Plan, sagt der Staiger Ortsbaumeister Thomas Bailer. Um die Baustelle nicht zu fluten, arbeitet die beauftragte Baufirma aus Kötz (Kreis Günzburg) entgegen der Fließrichtung. In dem in Mäandern verlaufenden neuen Bachbett sind kleine Inseln eingeplant, Störsteine sorgen für Plätschern und Sauerstoff, an abgeflachten Ufern sollen Kinder gefahrlos spielen können. Weitere Elemente sind ein Barfußpfad und ein Kneippbecken.
Die neue Weihung wird Bailer zufolge ein ganzes Stück länger als der jetzige, 400 Meter lange Abschnitt. „Wasser marsch“ wird es erst heißen, wenn die Erd­arbeiten abgeschlossen sind und das Gelände bepflanzt ist. Laufen die Arbeiten gut, dann sollte das Ende März der Fall sein. Allerdings werde das Areal noch einige Wochen lang eher „einer Mondlandschaft“ gleichen denn neu gestalteter Natur.

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Mehr Natur am Bachlauf

Flussbau: Die Renaturierung der Weihung ist mit fast 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Das Land steuert 835.000 Euro bei. Der neue Bachlauf bei Staig ist der umfangreichste Teil, bereits verwirklicht sind eine Raue Rampe bei Steinberg und ein Auslauf in den Auwald bei Schnürpflingen.