Der Ulmer Zoll hat im vergangenen Jahr den Druck auf regionale Unternehmen erhöht, ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ordnungsgemäß anzustellen und rechtmäßig zu entlohnen. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten Bilanz des Ulmer Hauptzollamtes hervor. Demnach gab es 2022 mit insgesamt 1614 Arbeitgeberprüfungen mehr Kontrollen als in den Vorjahren (2021: 1573, 2020: 1258). Auf Arbeitnehmerseite prüften die Ulmer Zöllner im vergangenen Jahr knapp 13 300 Personen und erhoben dabei Daten zu Beschäftigungsverhältnis, Arbeitszeit und Lohn.
Prüfungen durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit erfolgten immer ganzheitlich, teilt das Hauptzollamt mit. Außer Delikten wie Schwarzarbeit, illegaler Beschäftigung, Leistungsbetrug und Scheinselbstständigkeit stünden insbesondere die Einhaltung des Mindestlohns sowie die Bekämpfung der organisierten Formen von Schwarzarbeit im Fokus der Ermittler.
Ergebnisse der Prüfungen im Jahr 2022 waren 3554 eingeleitete Strafverfahren (2021: 2460) und 1672 Bußgeldverfahren (2021: 857). Auch habe man mit insgesamt 4654 Verfahrensabschlüssen deutlich mehr Fälle beenden können als im Vorjahr (3547). Die daraus resultierenden Straf- und Bußgelder beliaufen sich nach Angaben des Hauptzollamts sich auf gesamt 3,7 Millionen Euro (2021: 2,5 Millionen Euro). Die Ermittler errechneten ein Schaden für die Sozialversicherungen von deutlich mehr als zehn Millionen Euro. Insgesamt 32 Jahre Haft verhängten Gerichte gegen die Straftäter.
Info 215 Beamtinnen und Beamte sind an den vier Standorten Ulm, Aalen Pfullingen und Friedrichshafen für das Hauptzollamt Ulm im Kampf gegen die Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung und Umgehung von Mindestarbeitsbedingungen im Einsatz.