Die Großbaustellen entlang der B 10 werden den Verkehr in der Stadt ab 2024 bis 2030 enorm belasten, angefangen im Norden beim nötigen Neubau der Wallstraßenbrücke über Blaubeurer Tor, Ehinger Tor und dem ebenfalls notwendigen Ersatz der Adenauerbrücke. „Es werden Bedenken uns gegenüber geäußert, dass die Innenstadt erneut über einen längeren Zeitraum nur schwer erreichbar sein könnte“, teilt die Ulmer SPD-Fraktion mit. Zumal in diesem Zeitraum ja auch die Fußgängerzone in der Hirsch- und Bahnhofstraße neu gestaltet werden soll.
Die SPD macht sich deshalb Gedanken, wie die Erreichbarkeit der Innenstadt sichergestellt werden kann. „Es muss alles unternommen werden, um all diese großen Baumaßnahmen so aufeinander abzustimmen, dass möglichst wenig Beeinträchtigung entsteht“, heißt es in einem Antrag der Fraktion. Gleichzeitig müssten Anreize gesetzt werden, damit Menschen in die Innenstadt kommen. Dazu müsse die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs verbessert werden.

„Kurzstreckenticket einführen“

Die SPD hat auch einen Vorschlag, wie: mit der Wiedereinführung des ticketfreien Nahverkehrs an Samstagen. Dieses Angebot gab es bereits während der Großbaustellen in der Friedrich-Ebert-Straße und an den Sedelhöfen, um den Innenstadthandel zu unterstützen. „Der ticketfreie Samstag war und ist ein Erfolgsmodell, wurde während der Baustellen rund um den Bahnhof stark genutzt und hatte den entsprechenden positiven Effekt auf die Besucherfrequenz in der Innenstadt“, meint der Fraktionsvorsitzende Martin Ansbacher. „Diesen Effekt brauchen wir nun wieder.“ Der Handel brauche diese Unterstützung, um die Jahre der Baustellen gut zu überstehen. Zudem hält die SPD die Einführung eines Kurzstreckentickets für sinnvoll. Auch müsse das Park&Ride-System an den Einfallstraßen ausgebaut und überregional beworben werden.
All das würde zusammen mit dem ticketfreien Nahverkehr an Samstagen „dazu beitragen, die Innenstadt besser erreichbar zu machen und auswärtigen Kundinnen und Kunden einen Anreiz zu bieten, stressfrei in die Ulmer Innenstadt zu kommen“, schreibt Ansbacher. Die Stadtverwaltung soll außerdem prüfen, ob bereits sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft sind, um dem ÖPNV Vorrang an Kreuzungen einzuräumen.