Es ist schon enorm, was die Donau Philharmonie Ulm in ihrem fünften Projekt in wenigen Probephasen auf die Beine gestellt hat. Dabei stand wieder einmal die Romantik im Mittelpunkt der beiden gut besuchten Konzerte am Wochenende in der Martin-Luther-Kirche. So bereitete Mendelssohns „Hebriden“-Ouvertüre gleich zu Beginn ein Wechselbad der Gefühle: Die rund 60 Musiker zeichneten unter der Leitung von Mitbegründer Philipp Solle ein beeindruckendes Landschaftsbild von der schottischen Küste, welche den Komponisten zu dieser sinfonischen Dichtung inspiriert hatte. In heftigen Wellenbewegungen, im strahlenden Glanz des Lichtes und in berührender Idylle konnten da die Zuhörer schwelgen.
Mit dem ersten Violinkonzert von Max Bruch hatten die jungen Donau Philharmoniker ein weiteres imposantes Werk ausgewählt. Beeindruckend die Leistung der Solistin Katharina von Behren, die zudem wegen einer Erkrankung – wie Solle sagte – erst vor kurzem wieder richtig mit dem Üben hatte beginnen können. Im lyrischen Adagio offenbarte von Behren ihre empfindsame Seite, während sie im anschließenden Allegro mit seinen anspruchsvollen Doppelgriffen und dem schnellen Finale ihre ganze Virtuosität auf der Geige präsentieren konnte. Nicht zu vergessen das feine und präzise Zusammenspiel mit dem Orchester.
Nach der Pause dann nichts Geringeres als Tschaikowskys 5. Sinfonie, ein monumentales und anstrengendes Werk, das die gesamte Physis der Musiker und des Dirigenten zu beanspruchen schien. Das Orchester und sein Dirigent nahmen das Publikum mit in alle Ecken des musikalischen Ausdrucks.
Ein Extralob gilt den Solo-Instrumentalisten, die nicht nur sauber, sondern besonders weich und einfühlsam spielten. Insgesamt eine Spitzenleistung, die mit Riesen-Applaus und Bravo-Rufen belohnt wurde.