Die Gänstorbrücke ist nicht zu retten – was für die Stadtverwaltungen in Ulm und Neu-Ulm klar ist, hat nun auch das baden-württembergische Landesdenkmalamt eingesehen: „Wir haben eine grundsätzliche Zustimmung für einen Abriss bekommen“, teilt auf Anfrage Roswitha Schömig mit. Die Sachgebietsleiterin für Brücken im zuständigen Ulmer Rathaus sagt, sie müsse nun nur noch den „förmlichen Antrag“ stellen, damit irgendwann die Bagger anrücken können.

Zur Hälfe ein Kulturdenkmal

Wie berichtet, ist das die Donau überspannende Bauwerk so marode, dass eine Sanierung nicht lohnen würde. Die Brücke musste für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen und einer Höhe von 3,20 Meter gesperrt werden. Die Neubauplanungen laufen bereits, für das Jahr 2024 ist der Abriss vorgesehen. Im Juli aber war völlig überraschend herausgekommen, dass die Brücke bis zur Landesgrenze in der Flussmitte unter Denkmalschutz steht. Diese Hürde auf dem Weg zum Neubau immerhin konnte nun aus dem Weg geräumt werden.

Kein Schutz für bayerischen Teil

Von bayerischer Seite her besteht laut Schömig kein Denkmalschutz, weil die Kollegen von der anderen Donauseite nicht so schnell waren wie in Baden-Württemberg.

Schleusen sollen Lkw ausbremsen

Das Befahrungsverbot für große und schwere Fahrzeuge war in vergangenen Tagen immer wieder missachtet worden. Die Städte reagierten mit immer drakonischeren Maßnahmen. Derzeit sind Schleusen in Planung, die unzulässige Fahrzeuge vor der Brücke ausbremsen sollen.

Vorarbeiten dauern jahrelang

Warum aber kann die Brücke erst 2024 abgerissen und neu gebaut werden? Geht das nicht schneller? Die Planungsprozesse sind eben so, sagt Schömig. Die Stadt sei ja gut dabei: Schon am Freitag dieser Woche endet die Bewerbungsfrist für den Realisierungswettbewerb. Bis dahin also können Ingenieurbüros ihre Ideen einreichen. Anfang 2020 sollen bereits die Siegerentwürfe präsentiert werden. Bis zum Sommer 2021 soll dann soll die Planung für den Neubau stehen.

Stadt nicht für alles zuständig

Anschließend soll der Antrag auf Planfeststellung beim Regierungspräsidium eingereicht werden. Über dieses Verfahren wird Baurecht geschaffen. Läuft alles glatt, liegt der Planfeststellungsbeschluss Mitte 2022 vor. Dann wird der Bau der geschätzt 16 Millionen Euro teuren Brücke europaweit ausgeschrieben. 2024 könnten dann Abriss und Spatenstich erfolgen, 2025 soll die neue Brücke fertig sein.

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