Im vergangenen Sommer startete zum dritten Mal ein von der EU gefördertes, zweijähriges Erasmus-Projekt an unserer Schule, dem Ulmer Humboldt-Gymnasium (HGU). Mit Schulen aus Finnland, Polen und Schweden ging es ums Thema „Ökosystem Ostsee als Herausforderung für Naturwissenschaft, Wirtschaft und Politik“. Geplant waren vier einwöchige Projektwochen in Finnland, Schweden, Polen und Deutschland mit Programmpunkten wie Podcasts und Planspiele – alles in internationalen Schülerteams und auf Englisch.
Hier machte uns die Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Die erste Projektwoche hätte in Finnland stattgefunden; sie wurde durch einen dreitägigen Workshop ersetzt. Dafür wurden wir in sechs Gruppen aufgeteilt. In jeder Gruppe waren zwei bis drei Schüler aus jedem Land, jede Gruppe hatte die Aufgabe, einen Podcast über einen Themenbereich der Ostsee aufzunehmen, etwa zur Northstream-Pipeline.

Klassenzimmer im digitalen Meeting

Wir am HGU hatten den Vorteil, dass wir im November beim digitalen Kennenlerntreffen noch in der Schule präsent waren, wodurch das Ganze als echte Gruppenveranstaltung gestaltet werden konnte. Dabei sollte zunächst jede Schule Informationen über das jeweilige Land, die jeweilige Region und die landestypischen Traditionen vortragen. Und es sollten die politischen Systeme beleuchtet werden.  Unsere Schule hatte eine Präsentation vorbereitet. Die Klassenräume in Finnland, Schweden, Polen und Deutschland wurden zum digitalen Meeting zusammengeschaltet.
Wir begannen unseren Vortrag über den Bundestag, die Humboldt Brüder und Karneval. Am Anfang war es ein komisches Gefühl, in eine Kamera zu sprechen, einen föderalen Staat auf Englisch zu erklären und zu wissen, dass einem dabei andere Schülerinnen und Schüler aus europäischen Ländern zuhörten. Auch die anderen Länder hatten Videos vorbereitet oder hielten eine Präsentation. Es war interessant, deren politisches und kulturelles Umfeld kennenzulernen, zumal es von Personen erklärt wurde, die dort leben und es wahrnehmen sowie beurteilen können.

Internationale Kontakte knüpfen

Zum Auftakt des digitalen Workshops wurde uns von einem finnischen Lehrer erklärt, wie man vorgehen sollte. Schließlich ging es in die Gruppenarbeit in den Teams. Nach der Vorbereitung des Podcasts stand der wohl schönste Teil des Tages an: das sogenannte „Socializing“.
Wir unterhielten uns per Videochat und spielten Gruppenspiele. Auch der zweite Tag startete mit einer Präsentation. Den restlichen Tag verbrachten wir in den Teams mit der Erarbeitung der Podcasts. Am dritten Tag starteten wir in unseren Gruppen, um die Podcasts fertigzustellen.
Auch wenn es aufgrund von Corona leider nicht möglich war, nach Finnland zu reisen, haben die Lehrerinnen und Lehrer und wir Schülerinnen und Schüler das Beste aus der Situation gemacht.