Wie hätte sich Bach wohl dazu geäußert? Andererseits gab es schon in den 70er Jahren Bands wie Ekseption oder Jethro Tull, die dem Classic Rock frönten und Werke alter Meister neu vertonten. Das ist auch ein Markenzeichen des Musikproduzenten Dieter Falk, der mit seinen Söhnen Max und Paul seit zehn Jahren durch das In- und Ausland zieht und zurzeit mit der Show „A Tribute to Luther, Bach & Co.“ eine Art Abschieds-Tournee absolviert.
Denn Vater und Söhne wollen  vom nächsten Jahr an wieder eigene Wege gehen. „Falk & Sons“ haben nun auch in der Kirche „Zum Guten Hirten“ in Böfingen Station gemacht und dort zusammen mit dem Ulmer Chor Achorde ein mitreißendes Konzert gegeben.
Lässig in schwarzen Lederjacken und ausgefransten Jeans betraten die drei Falks zusammen mit ihrem Bassisten Christoph Terbyken die Bühne und wirkten von Anfang an sympathisch, locker, natürlich. Sie spielten immer wieder Choräle von Bach, Luther und Paul Gerhardt, die Dieter Falk in Jazz-, Pop- und Rock-Form umgeschrieben hatte. Auch die berühmte „Toccata“ oder das „Bourée“ aus der e-Moll-Orchestersuite Bachs brachten sie in Ekseption-Manier zu Gehör.

„Allererste Liebe“

Es gab jedoch auch eigene Werke des 59-jährigen gelernten Kirchenmusikers, der gerne Pop-Oratorien komponiert. Über das „Luther“-Oratorium war der Kontakt zwischen Falk und Achorde und die Idee zu einem gemeinsamen Konzert entstanden. Die 40 Sängerinnen und Sänger spielten in der Show zwar eine untergeordnete Rolle, harmonierten unter der Leitung von Carola Hosch in vier Songs aber super mit der Band. Der 21-jährige Paul Falk (Synthesizer, Gitarre und Klavier) präsentierte ebenfalls ein paar eigene Songs, die mal besser („Allererste Liebe“) und mal schlechter („1000 Lieder) klangen. Sein 24-jähriger Bruder bediente ausschließlich das Schlagzeug.
Vater Dieter gab zwar am Flügel meist den Ton an, aber ansonsten spielte die Familie partnerschaftlich mit viel Spaß an der Sache, was sich natürlich aufs Publikum übertrug, zumal die Falks die Zuhörer immer wieder miteinbezogen, zum Mitgrooven animierten und Anekdoten aus ihrem Leben erzählten. Am Ende gab es Jubelstürme und Standing Ovations für ein Konzert der etwas anderen Art.