Zur Mittagszeit stand am Mittwoch fest, was schon lange spekuliert worden war. Beate Merk, dienstälteste Ministerin des Freistaats Bayern gehört dem Kabinett des neuen Ministerpräsidenten Markus Söder nicht mehr an. „Meine Gefühlslage ist ganz cool“, sagte Merk gestern am Nachmittag, nach der Vereidigung des neuen Kabinetts. „Ich gehöre zu den Menschen, die sich immer darüber im Klaren waren, dass es eine Aufgabe auf Zeit ist. Und jetzt ist die Zeit eben vorbei.“
Tatsächlich war die frühere Oberbürgermeisterin Neu-Ulms 2003 von Söders Vor-Vorgänger Edmund Stoiber nach München geholt worden. Zehn Jahre lang war sie Justizministerin im Freistaat, seither Staatsministerin für Europa und Internationales. Vierzehneinhalb Jahre sei eine sehr sehr lange Zeit, in der unheimlich viel passiert sei. „Zu den Sternstunden meiner Ministerzeit gehört das, was ich die letzten Jahre auf meinen Reisen als Staatsministerin für Europa und Internationales erleben durfte“, berichtete die 60-Jährige.
Für die Heimat arbeiten
Das Politikerleben ist mit dem Ausscheiden aus dem Kabinett aber noch nicht vorbei. Beate Merk bleibt weiterhin als Abgeordnete im Landtag vertreten und bemüht sich nach eigener Aussage, dies auch nach der kommenden Landtagswahl im Oktober zu bleiben. „Es geht mir um die Heimat. Und dafür kann man auch im Parlament arbeiten“, sagte Merk.
Grundsätzlich aber freut sie sich darauf, künftig etwas mehr Zeit für die Dinge zu haben, die im Leben einer Ministerin bislang zu kurz gekommen sind. Dazu gehören erst einmal ihre beiden Hunde „Miki“ und „Holly“, der Sport und die Berge. Und schließlich hofft sie, mehr Zeit zu haben für ihren „wunderbarer Freundeskreis“.
Nicht zuletzt wird sie künftig wieder mehr Zeit in Pfuhl verbringen, wo sie in all den vielen Jahren ihren festen Wohnsitz hatte. Merk: „Ich bin nicht verbittert, sondern vielmehr sehr froh darüber und dankbar, dass ich das machen durfte, was ich gemacht habe. Ich habe ein gutes Gefühl, etwas Wichtiges getan zu haben.“