War das eine Wohltat: Ein aufgeschlossener Landwirt mit Erfahrung im ökologischen Anbau und mit wissenschaftlichem Background sagte endlich mal, was alles schief läuft in der Agrarwirtschaft. Bloß: Im voll besetzten Saal im Haus der Begegnung hörten überwiegend Menschen zu, die das alles schon wissen. Gehören sie doch zu Organisationen wie BUND und Solidarische Landwirtschaft oder sind bereits seit Jahren Öko-Winzer, Bio-Landwirte und Gentechnik-Gegner. Man war unter sich.
Das Ulmer Genfrei-Bündnis hätte ruhig auch Mitglieder des Bauernverbandes einladen können, und wenn nur einer gekommen wäre. Da es eine öffentliche Veranstaltung war, hätten ebenso hiesige konventionelle Landwirte dazustoßen können, um sich wenigstens mal anzuhören, was sie selbst tun können für einen gesunden Boden und für eine Unabhängigkeit von Dünge- und Spritzmittellieferanten. Und wo waren die Kommunalpolitiker? Diejenigen, die so gerne das inflationär gebrauchte Wort Nachhaltigkeit in den Mund nehmen, aber (meistens) keine Ahnung von Land- oder Forstwirtschaft haben.
Noch, wenn auch nicht mehr lange, kann gegengesteuert werden gegen den Klimawandel. Aber dann müssen alle mitmachen: Der Staat als Geldgeber, Politiker, Verbraucher und die konventionellen Landwirte.

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