Siegfried R. ist Oberstudienrat am Ulmer Schubart-Gymnasium, Lehrer für Chemie und Biologie, er hat eine Frau und zwei Kinder. Von außen betrachtet führt der 48-Jährige also ein äußerst bürgerliches Leben. Doch als er im Mai 1977 verhaftet wird, zerbröckelt diese Fassade vor aller Augen – und es wird immer klarer, dass er seit Jahren seine Frau heimlich mit einem mysteriösen Giftstoff schleichend vergiftet hat. Erst als sie mit schwersten Leberschäden in der Klinik liegt, fliegt der fast perfekte Mord auf – weil Siegfried R. einen schwerwiegenden Fehler macht. Es ist der Auftakt für einen Mordfall, der Justiz- und Medizingeschichte schreibt.

Hier gibt es die 19. Folge von Akte Südwest

Über den „Brombeermord von Ulm“ spricht in der neuesten Folge unseres True-Crime-Podcasts „Akte Südwest“ Moderator Roland Müller mit zwei Gästen, die Siegfried R. besser kannten, als ihnen lieb war: Helmut Pusch und Joo Weißmann waren beide Schüler bei Siegfried R. – und erlebten einen Menschen, der „keine Grenzen hatte“, wie Pusch sagt. Wegen der Willkür und Grausamkeit, die R. als Lehrer an den Tag legte, starteten die Schüler sogar eine Flugblatt-Aktion in Ulm – und mussten zur Strafe sitzenbleiben. Beide verfolgten den Fall, der damals in Ulm und bundesweit großes Aufsehen erregte, sehr genau. Helmut Pusch wurde später Kulturredakteur bei der Südwest Presse – und Joo Weißmann beschäftigte sich als Polizeikommissar auch nach der Schule weiterhin mit Kriminalfällen. „Einen so spektakulären Fall habe ich in meiner Karriere als Polizist aber nicht mehr erlebt“, sagt Weißmann.
Denn nicht nur gilt der „Brombeermord“ als weltweit erster Mordfall, in dem das damals nur „Substanz N“ genannte Nitrosodimethylamin zum Einsatz kam. Er schrieb auch Justizgeschichte, weil Siegfried R. wegen Mordes verurteilt wurde, obwohl das Opfer, seine Ehefrau Ingeborg, zum Zeitpunkt des Urteils noch lebte. Ganz abgesehen davon, dass der Fall von Themen wie Untreue, Affären und seelischer Grausamkeit durchsetzt ist.

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