Das Konzept hinter der Idee ist simpel: Die Tafeln nehmen Lebensmittel an, die nicht mehr verkauft werden können, und geben diese vergünstigt an Menschen mit geringem Einkommen weiter.
Zum Einkauf berechtigt sind Menschen, die über ein geringes oder kein Einkommen verfügen, eine kleine Rente, Hartz IV, Sozialhilfe, BAföG, Grundsicherung oder Wohngeld beziehen. Sie können eine Kundenkarte für die Tafelläden beantragen. Außer den zwei großen Tafeln in Ulm und Neu-Ulm, die täglich geöffnet haben, gibt es sieben weitere in der Region: Blaustein, Ehingen, Erbach, Laichingen, Langenau, Senden und Weißenhorn.
 „Spenden sind immer willkommen, vor allem Nudeln und Reis“, sagt Claudia Wolfmiller von der Blausteiner Tafel. Obst, Gemüse und Backwaren haben die meisten genug. „Aber was ist genug?“, fragt Claudia Steinhauer vom DRK-Kreisverband Ulm. Der Tafelladen erhalte von den Supermärkten weniger Spenden als früher, sagt Franz Hermann vom Erbacher Team. „Die wirtschaften nun so, dass sie nicht mehr so viel Waren im Überfluss haben.“ Wenn es viele Lebensmittel gibt, bekommen die Leute mehr, wenn nicht, muss rationiert werden, damit es für alle reicht.

Keine Vollversorgung

In Blaustein kommt es in der Regel zur Rationierung – gerade bei Obst und Milchprodukten. „Aber man muss den Leuten auch erklären, dass sie von der Tafel keine Vollversorgung erwarten können, sondern nur ein Beibrot“, sagt Henrike Vetter, eine Mitarbeiterin erster Stunde in Blaustein. Zugekauft wird aber nicht, das würde der Leitidee des Dachverbands widersprechen. Man wolle ja überschüssige Lebensmittel weitergeben, keine zweite Verkaufs­ebene schaffen, sagt Michael Heinrich von der Weißenhorner Tafel.
Mit leeren Händen gehe keiner nach Hause, auch wenn er nicht alles bekomme, was er sich wünscht, erklärt Franz Hermann. Der Erbacher Tafelladen habe ein paar Kunden mehr als früher. Doch die Situation in Erbach sei „entspannt“. Der Laden habe zum Glück eine große Lobby in der Umgebung.