Da will man in den verdienten Urlaub fahren – und steht, wenn man Pech hat, stundenlang im Stau. Davon können einige Reisende ein Lied singen. Zwei der „schlimmsten Staustrecken“, wie der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) sie nennt, führen auch durch den Kreis Hall: die Ost-West-Verbindung A 6 und die Nord-Süd-Verbindung A 7.
Ganz vorn in der Statistik in der Hauptreisezeit vom 23. Juni bis zum 10. September dieses Jahres rangiert im Land die A 5. Gemeldet sind 71 Staus mit über zehn Kilometer Länge. Es folgt die A 8 mit 46 Staus, die länger als zehn Kilometer waren. Auf Rang drei, aber schon mit deutlich weniger Staus, steht die A 6: 19 Staus waren länger als zehn Kilometer. Die A 7 folgt mit 7 solcher Staus.
Gegenüber dem Vorjahr ist das ein deutlicher Rückgang. 2016 waren es auf der A 6 gar 35 und auf der A 7 noch 9 Staus mit über zehn Kilometer Länge. Das geht aus der jüngst vorgelegten Pressemitteilung des ADAC hervor. „Die meisten Verkehrsstörungen wurden durch hohes Fahrzeugaufkommen und Baustellen verursacht“, erläutert Carsten Bamberg, Verkehrsexperte des ADAC Württemberg. Deutlich seltener seien Unfälle und defekte Fahrzeuge die Ursache gewesen.
Zurückhaltender in der Stau-Analyse ist die Polizei. „Bezüglich Staus können wir keine klare Aussage treffen, da Staus aus unterschiedlichen Ursachen entstehen können. Sie müssen nicht einen Unfall als Ursache haben“, schreibt Bernd Märkle von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Aalen. Staus ohne Unfälle lösten in der Regel auch keinen polizeilichen Einsatz aus.
Am 1. September verzeichnet der Automobilclub den Rekordstau dieses Sommers. An jenem Freitag stockte der Verkehr auf der A 7 zwischen Dinkelsbühl/Fichtenau und Aalen/Westhausen auf 20 Kilometern Länge.
Wie das Regierungspräsidium Stuttgart auf Anfrage mitteilt, waren auf den Autobahnen im Sommer verschiedene Baustellen eingerichtet. Zwischen Öhringen und Neuenstein wurde vom 1. Juli bis 9. August die Fahrbahndecke erneuert. Bei Crailsheim wurde von der Jagsttalbrücke bis zur Landesgrenze eine neue Fahrbahndecke aufgebracht. An der Anschlussstelle Crailsheim wurde auf der Richtungsauffahrt Heilbronn ebenfalls die Fahrbahndecke erneuert. Die Höchstgeschwindigkeit war auf 80 km/h beschränkt. „Größere Staus oder Unfälle sind nicht bekannt“, so das Regierungspräsidium. Auf der A 7 werden seit dem 1. Juli und noch bis Ende November bei Dinkelsbühl die Fahrbahndecken in beiden Richtungen auf etwa 4,3 Kilometern erneuert.
Die Sanierung auf den Autobahnen geht weiter, so das Regierungspräsidium. Zwischen den Anschlussstellen Öhringen und Neuenstein werden nachts zwischen 25. September und 7. Oktober die Mittelleitplanken umgerüstet. Dies betrifft die Zeit zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens. Dazu wird in dieser Zeit eine Spur in Fahrtrichtung Heilbronn gesperrt und die Geschwindigkeit im Baustellenbereich auf Tempo 60 beschränkt. Bei längeren Bauvorhaben werde grundsätzlich versucht, alle Fahrspuren, wenn auch eingeengt, aufrechtzuerhalten, heißt es.
Unfälle im Sommer auf der A 6 und der A 7
In den Sommerferien dieses Jahres wurden auf den Autobahnen 6 und 7 im Landkreis Schwäbisch Hall folgende schwere Unfälle von der Polizei aufgenommen:
Autobahn 6: 27. Juni: zwei Verletzte (schwer und leicht); 29. Juni: ein Leichtverletzter; 30. Juni: ein Leichtverletzter; 3. Juli: ein Schwerverletzter; 12. Juli: ein Schwerverletzter; 18. Juli: ein Leichtverletzter; 28. August: ein Leichtverletzter.
Autobahn 7: 26. Juli: ein Leichtverletzter; 30. Juli: ein Schwerverletzter, zwei Leichtverletzte.