Wenn Christoph Maschke den Zündschlüssel seines Oldtimers dreht, dann leuchten seine Augen. Dass er seinem BMW, wenn er demnächst als Untermünkheimer Bürgermeister in den Ruhestand geht, sicher mehr Zeit widmet, das braucht er gar nicht erst zu sagen.
Maschke hat die Strecke für das dreitägige internationale Treffen des E3-Limousinen-Clubs zusammengestellt. Neben seinem sind am Samstagmorgen weitere 41 Wagen diese Typs auf die Tour von Mainhardt-Stock über Michelfeld, Öhringen, Dörzbach, Bächlingen, Kirchberg, Untermünkheim und Schwäbisch Hall sowie wieder zurück gegangen. Doch alles kann auch der Oldtimer-Liebhaber nicht planen – die Gäste erwartet in Hohenlohe nasses, kaltes Wetter. Dem trotzen aber selbst die mehr als 50 Jahre alten Autos.

Limousinen erregen Aufsehen

Immerhin gibt es für Limousine und Mensch gegen 14 Uhr kurz ein trockenes, wenn auch zugiges Plätzchen: Die Gruppe macht Station unter der Kochertalbrücke. Dort erfahren die Teilnehmer, von denen einige weite Strecken aus Norddeutschland hinter sich haben, mehr über das imposante Bauwerk, über das die Autobahn 6 führt.
Aufsehen erregt die Gruppe auch bei ihrer Ortsrunde durch die Kirchberger Altstadt sowie vor allem beim Stopp auf dem Haller Marktplatz. Dort werden die Oldtimer in Reih und Glied vor der großen Treppe geparkt.
Altes Röhrenwerk in Söflingen: Ein 95 Jahre altes Auto besucht sein Geburtshaus
Steiger Oldtimer in Ulm
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Ulm
„Da sind ja so manche Schmuckstücke dabei“, sagt ein Passant, der durch die Reihen schleicht. Ein Teil der Teilnehmer wärmt sich in der Pause mit Kaffee. Andere erklimmen die Stufen zu Sankt Michael, um die Farbenpracht der Oldtimer vor dem schmucken Rathaus mit der Kamera festzuhalten. Für den Limousinen-Club bedeutet das Treffen in Hohenlohe einen neuen Rekord: Noch nie zuvor hatte es so viele Teilnehmer gegeben.
Rund 130 Mitglieder hat der von BMW offiziell anerkannte Modell-Liebhaber-Verein. „Und in den letzten Jahren sind wir um mehr als 30 Mitglieder gewachsen“, berichtet Vorstandmitglied Christoph Schelm, der mit seinem E3 aus Mainz angereist ist. Warum das Modell sich wachsender Beliebtheit erfreut? Er begründet es damit, dass der E3 ein „verblüffend modernes Fahrverhalten und trotzdem die Ausstrahlung eines klassischen Fahrzeugs“ biete.

Erstes Auto erhalten

Christoph Maschkes Liebe zu dem Wagen hat allerdings einen weiteren wichtigen Grund. „Die dauert schon an, seit ich meinen Führerschein habe. Dieses Auto stand nämlich damals bei meinen Eltern in der Garage“, verrät er und lächelt. Er hat das 1971er 150-PS-Modell restauriert und pflegt es – erneut generationsübergreifend – mit Hilfe seines Sohnes.

Vorgänger der 7er-Reihe von BMW

BMW baute die Fahrzeuge von 1968 bis 1977. In dieser Zeit entstanden nur rund 217 000 Wagen des Modells E3-Limousine – mit ein Grund, warum immer mehr Oldtimerfans sich diesen Oberklassewagen als Schmuckstück in die Garage stellen. Der E3 war der Vorgänger der 1977 erstmals vorgestellten 7er-Reihe des Münchner Konzerns und das erste Modell mit dem Werkscode E. Angetrieben werden die Autos durch Sechszylinder-Reihenmotoren mit 2478 bis 3277 Kubikzentimern Hubraum und einer Leistung von 150 bis 200 Pferdestärken. Eine weitere Neuerung waren seinerzeit die Doppelscheinwerfer. fär