Es ist am Freitag gerade einmal 13 Uhr, eine Stunde vor dem offiziellen Beginn des Hinteruhlberger Faschings. Doch schon jetzt herrscht ausgelassene Stimmung im sonst so ruhigen Dorf, es wird getanzt und gesungen – trotz Regen und trübem Himmel. „Für das Wetter können wir nichts“, sagt Manuel Schirle, Vorstand der Faschingspolizei. „Wir hoffen, dass die Besucher sich davon nicht beeinflussen lassen.”
Und tatsächlich kommen nicht weniger Leute zum mittlerweile elften Festumzug in Hinteruhlberg, an dem immerhin 21 Gruppen teilnehmen. Darunter unter anderem Musikgruppen aus Rosenberg und Stimpfach. Damit die Besucher aus nah und fern auch gut unterhalten werden, beginnt die Faschingspolizei, kurz Fapo, schon ein halbes Jahr vorher mit der Vorbereitung.

Stimmung im Dorf

Es lohnt sich: „Wir bekommen eigentlich nur positive Rückmeldungen“, freut sich der Fapo-Vorstand, „bisher hat sich noch keiner beschwert!“ Trotz der jährlich steigenden Besucherzahlen macht sich das Organisationsteam keinen Druck. Die Menschen seien zufrieden und den Mitgliedern mache es noch immer Spaß, an diesem einen Tag im Jahr etwas Stimmung in das Frankenhardter Dorf zu bringen. Der Faschingsumzug selbst beginnt um 14 Uhr und dauert eine halbe Stunde. Nacheinander laufen die Gruppen durch die Straßen und verbreiten mit ihren Festwagen, der Musik und den Tänzen Faschingslaune. Auch die kleinen Besucher kommen nicht zu kurz und sammeln fleißig die Süßigkeiten vom Boden auf, die in die Menge geworfen werden.
Doch auch als alle im Zug mitmarschierenden Gruppen am anderen Ende des Ortes angekommen sind, ist noch lange nicht Schluss mit Feiern. Bis 23 Uhr wird im Festzelt gefeiert. Eine Zukunft hat der Fasching in Hinter­uhlberg auf jeden Fall, verrät Manuel Schirle. „Ein Ende ist nicht in Sicht. Solange wir Spaß daran haben, machen wir weiter.”
Ein Ziel hat die Fapo sich gesetzt: Größer darf das Ganze nicht mehr werden. Das Dorf sei einfach zu klein für noch mehr Teilnehmer. Man wolle den Fasching so lassen, wie er ist.

Es herrscht Ausnahmezustand

Hinteruhlberg hat seinen ganz eigenen Charme. Das findet auch Besucher Michael Schmid: „Es ist dörflich festlich, einfach schön.“ Vermutlich sehen das die meisten so, die an diesem Freitagnachmittag in den Frankenhardter Teilort kommen, um am bunten Treiben teilzunehmen. Es sind viele, die ausgeschilderten Parkplätze sind fast komplett belegt. Das heißt: In Hinteruhlberg herrscht Ausnahmezustand.
Trotz der Beliebtheit dieser dörflichen Fastnacht sehe man sich nicht in der Konkurrenz zu anderen Umzügen, wie etwa in Bühlertann oder Bühlerzell. Eintrittsgeld wird nicht verlangt, aber es werden Spenden gesammelt. Das Geld fließt unter anderem in die Organisation des Umzugs und wird für die kleinen Orden zum Umhängen, die jeder Spender bekommt, ausgegeben. Man müsse den Leuten etwas bieten, meint der Fapo-Vorstand. Was den Hinteruhlberger Fasching ausmacht, wissen die Mitglieder genau: „Er ist kurz, gemütlich und macht Spaß.“ Das sieht der Besucher Simon Pröllochs genauso: „Es ist der beste Umzug der Session”, sagt er. „Ein Fasching zum Verlieben.”

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