Es sollte der perfekte Mord sein: Über Monate planen zwei Polizistinnen in einem Whatsapp-Chat, den Ehemann von einer der beiden mit Gift aus dem Weg zu räumen. Bis Sibylle (Name geändert) eines Abends wirklich zur Tat schreitet – und ihrem nichtsahnenden Mann eine vermeintlich tödliche Insulinspritze setzt. Ein stundenlanger, dramatischer Todeskampf beginnt, den das Opfer nur knapp überlebt – und der letztlich aus zwei befreundeten Polizistinnen verurteilte Verbrecherinnen macht.
Warum sollte Sibylles Ehemann, selbst ebenfalls Polizist, sterben? Was hat die beiden Freundinnen, die sich persönlich kaum kannten, dazu getrieben, aus dem gemeinsamen Whatsapp-Gedankenspiel wirklich Ernst zu machen? Und warum scheiterte der fast perfekte Mordplan trotz polizeilichen Insiderwissens und kaltblütiger Umsetzung am Ende doch? Darüber sprechen in der neuesten Folge unseres Kriminalpodcasts „Akte Südwest“ die Journalisten Rebecca Jacob und Roland Müller. Zu Gast ist diesmal Jonas Bleeser, Gerichtsreporter bei unserer Partnerzeitung „Schwäbisches Tagblatt“ in Tübingen. Er hat den Fall, der in Reutlingen spielt, von Anfang an verfolgt und den Aufsehen erregenden Gerichtsprozess bis zum Urteil begleitet.

Hier gibt es die elfte Folge des Podcasts „Akte Südwest“

Die psychologischen Triebkräfte, die die beiden Frauen zu Täterinnen machten, hält Bleeser für das Außergewöhnliche an dem Fall. So habe sich Sibylle subjektiv in ihrer Ehe wie in einem Gefängnis gefühlt – obwohl die Probleme in der Familie objektiv gesehen gar nicht so außergewöhnlich oder schwerwiegend waren. Vielmehr häuften sich Kleinigkeiten und verheimlichte Fehler immer mehr an und führten zu einer Art Doppelleben. „Sibylle hatte ein Lügengebäude aufgebaut, in dem eine Lüge die vorangegangene stützen musste.“ Aus diesem wachsenden psychischen Druck habe sie einen vermeintlich einfachen Ausweg gesucht – auch weil sie offenbar dachte, bei einer Scheidung das Sorgerecht für ihre beiden Kinder zu verlieren. Ihre Komplizin hingegen fühlte sich aus schwer nachvollziehbaren Gründen verpflichtet, zu helfen – und schickte die Insulindosis per Dienstpost bei der Polizei.
Die Entstehung des Mordplans ließ sich dabei von den Ermittlern minutiös nachvollziehen: Der Whatsapp-Chat war fast vollständig erhalten und lieferte bei der Verlesung vor Gericht Einblicke in die Gedankenwelt der beiden Täterinnen. Als Sibylle einige Wochen vor der Tat schreibt, „er muss von dieser Welt verschwinden“, antwortet ihre Komplizin: „Also bringen wir ihn doch um.“ Später heißt es im Chat: „Einfach weg damit, wenn er nervt. Insulin. Ich kann dir was geben.“

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