Ein Chor, der sich in Hochform präsentiert, ein Orchester aus qualifizierten, professionellen Musikern, vier junge begeisternde Gesangssolisten: Daraus hat Chordirektor BDC Thomas Preiß eine beeindruckende Aufführung des „Messias“ – Oratoriums gestaltet.
„d’aChor, der Auswahlchor des Reutlinger Liederkranzes mit Sängerinnen und Sängern aus ganz Baden-Württemberg, „Concerto“ Tübingen, ein Kammerorchester qualifizierter und professioneller Musiker aus dem Tübinger und Stuttgarter Raum und die vier Gesangssolisten

Der Schlusschor mit geschmeidigen Stimmen

Tanja Luthner, Sopran, Beatriz Baptista, Alt, Daniel Schmid, Tenor, Simon Amend, Bass, haben diesen „Messias“ in ein packendes Musizieren umgesetzt. Schon das Fortissimo des Chores „Denn die Herrlichkeit Gottes“ ließ erkennen, welche hohe gesangliche Qualität d’aChor“ in sich vereint. Mit federnden, sauberen Koloraturen, mit leichten Lippen sang der Chor „Denn es ist uns ein Kind geboren“. Man spürte förmlich die Freude über die Geburt Jesu. Der Schlusschor des 1. Teils „Ehre sei Gott“ präsentierte sich mit lockeren, auch im Forte geschmeidigen Stimmen.
Quasi als Vorahnung auf den weltberühmten „Halleluja“ – Chor erklang mit mächtigem Fortissimo „Der Herr gab das Wort“. Und dann kam es endlich, das mächtige „Halleluja“, das d’aChor mit Hochspannung und faszinierender Klangkraft als Gottes Siegesgesang hinaus singt. Gänsehaut! Die Chöre des dritten Teiles zeichneten sich durch sanftes Piano und stämmige Fortissimo – Schübe aus, was ohne Anzeichen von Ermüdung gelang.
Wozu Musik fähig ist spürte wohl jeder Zuhörer, als die „Amen“ – Fuge des Schlusschores erklang. Würdiger als das „d’aChor“, „Concerto“ und Thomas Preiß taten, hätte dieser Abend nicht enden können. Bei den Gesangssolisten hatte Thomas Preiß einen guten Griff getan. Tanja Luthners heller, kräftiger Sopran war auch in den Höhen klar in der Aussprache und rein in der Intonation. Dass sie auch die sanften Töne beherrscht, konnte man beispielsweise in „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ ausdrucksvoll erleben. Das hat die Zuhörer schon sehr bewegt. Beatriz Baptista, eine warme Alt – Stimme mit weichem Ansatz und wunderbarem Ausdruck. Tief berührt hat sie zum Beispiel mit den zarten Piano - und Fortissimo - Passagen der Arie „Er ward verschmähet“. Daniel Schmid sang mit strahlendem, vollen Tenor das Accompagnato „Tröste mein Volk“. Bei der anschließenden Arie „Alle Tale, ihr sollt euch erheben“ begeisterten die Koloraturen. Simon Armend hat seinen kraftvoll kultivierten Bariton in der ausdrucksstarken Arie „Warum denn rasen die Heiden“ und ebenso in der Arie „Sie schallt, die Posaun“ eingesetzt. Wahrlich hervorragende Solisten.

Eine großartige Aufführung

Schon bei den ersten Tönen der Sinfonia und später bei der Pifa war klar, dass es sich beim Orchester „Concereto“ Tübingen um ein Kammerorchester von hoher Klasse handelt. Beeindruckend war, wie es zusammen mit Chor und Solisten unter dem Dirigat von Thomas Preiß eine musikalische Einheit bildete.
Das Publikum in der Mauritiuskirche in Betzingen applaudierte lange, stehend, ja begeistert, wenn Thomas Preiß auf seine Sängerinnen und Sänger verwies. Wahrhaftig eine großartige Aufführung des „Messias“ – Oratoriums von G.F. Händel.

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