In vielen Verhandlungsrunden hätten die Tarifpartner, Südwestmetall, IG Metall mit dem Betriebsrat und Vorstand der Wafios AG, Möglichkeiten zur Senkung der Personalkosten in der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Krise ausgelotet, teilte Wafios mit. Gefragt waren kreative Ideen und Ansätze, die Wafios in die Lage versetzen sollten, auf die Entlassung von Mitarbeitern weitestgehend zu verzichten.Aktuell bemüht sich Wafios den durch Corona hervorgerufenen Rückgang in Auftragseingang und Umsatz im Jahr 2020 zu verkraften. Hierzu wurde bereits ein vollumfängliches Kosteneinsparungsprogramm gestartet. Viele Bereiche sind in Kurzarbeit. Die Kurzarbeitquote der letzten Monate beträgt durchschnittlich circa 40 Prozent und wird weiterhin fortgesetzt werden. Auf der Hauptversammlung beschlossen die Aktionäre, trotz des Gewinns 2019 keine Dividende auszuschütten. Bereits die Ausschüttungen der vergangenen Jahre hatten fast zu einer Verdoppelung des Eigenkapitals in den letzten zehn Jahren geführt (2010: 25,9, 2020: 51,2 Millionen Euro). Diese Maßnahmen helfen, durch die schwere Krise in 2020 zu steuern.
Maßnahmenpaket mit Zugeständnissen von Seiten des Arbeitgebers und der Arbeitnehmer
Darüber hinaus haben gestern Vorstand, Betriebsrat, Südwestmetall und die IG Metall zusätzlich zur Kurzarbeit weitere Schritte zur Reduzierung der Personalkosten in 2020 vereinbart. Inhalt der Vereinbarung ist ein Paket von Maßnahmen mit Zugeständnissen von Seiten des Arbeitgebers und der Arbeitnehmer. Das Paket beinhaltet einen Verzicht auf Urlaubsgeld, betriebliche Sonderzahlung („Weihnachtsgeld“) und auf den tariflichen Zusatzbetrag (gemäß Tarifvertrag T-ZUG) der Mitarbeiter in diesem Jahr. Zusätzlich bringen die Mitarbeiter eine zusätzliche Arbeitswoche in Form von Minusstunden ohne Gehaltsausgleich in ihr Stundenkonto ein. Außertarifliche Mitarbeiter und Vorstand beteiligen sich mindestens in wertmäßig gleicher Höhe an diesen Maßnahmen. Auf dieser Basis müssen 2020 keine Mitarbeiter entlassen werden. Zehn Azubis, die im Januar 2021 ihre Ausbildung beenden, werden befristet übernommen. Die Zusagen an junge Menschen für neue Ausbildungsverträge mit Beginn in 2020 bleiben bestehen.
Mit dem beschlossenen Paket kann Wafios ohne betriebsbedingte Kündigungen das Krisenjahr bewältigen. Zugleich können wichtige Forschungs- und Entwicklungsprojekte für neue Produkte in der Zeit nach der Krise weiter mit Hochdruck vorangetrieben werden. Der Vorstand geht mit verhaltenem Optimismus von einer Belebung des Geschäfts zum Ende des Jahres aus. Das größte Risiko bleibt allerdings ein zweiter Lockdown in Deutschland, da dieser die Krise um mindestens vier Monate verlängern würde.