Junge Männer, die wahllos Schaufensterscheiben mit Pflastersteinen einwerfen, Auslagen plündern, Polizeiautos attackieren: Im Internet kursieren zahlreiche Videos, die die Gewalt und Plünderungen von Samstagnacht in Stuttgart wiedergeben. Auch zwei Tage nach den Krawallen wird in der Landeshauptstadt immer noch über die Hintergründe diskutiert.
Nun hat sich auch Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer zu den Ausschreitungen geäußert.
Palmers Botschaft an die „Stuttgarter Partyszene“
So stößt er sich nicht nur an der Bezeichnung „Partyszene“, sondern beschreibt die mutmaßlichen Täter aufgrund von Fotos, die von der Stuttgarter Zeitung veröffentlicht wurden, als „südländisch“ und „dunkelhäutig“:
„Diese „Partyszene“ weist einige Besonderheiten auf. Maske trägt so gut wie niemand. Mindestabstand ist selten. Frauen kann ich allenfalls als Minderheit unter 10% vermuten. Alle anderen sind junge Männer. Von diesen wiederum haben nahezu alle ein Aussehen, das man im Polizeibericht als „dunkelhäutig“ oder „südländisch“ beschreiben würde. „weiße Männer“ [sic] kann ich kaum entdecken. In den Videos der Krawallnacht haben fast alle Täter ein ähnliches Erscheinungsbild wie die meisten Männer auf diesem Foto.“
Das besagte Foto, ist ein Artikelbild der Stuttgarter Zeitung auf dem die breite Treppe zwischen Kunstmuseum und Königsbau zu sehen ist. Palmer selbst geht davon aus, dass das Bild „im Zusammenhang mit den Randalen steht.“
„Unbequeme Erkenntnisse“ nicht außen vor lassen
Rassismus möchte Palmer sich mit dieser Aussage nicht vorwerfen lassen. Vielmehr spricht er von „unbequeme[n] Erkenntnisse[n]“
„Rassismus? Oder vielleicht doch ein Grund, genauer hinzuschauen und sich zu fragen, wieso sich nach der Drogenkontrolle eines Jungen mit migrationshintergrund [sic] plötzlich derart viele Menschen gegen die Polizei zusammenschließen? [...] Wir würden gut daran tun, die Ursachen dieser Gewalt genau zu untersuchen und dabei unbequeme Erkenntnisse nicht auszuklammern.“
24 mutmaßliche Täter verhaftet
Bei dem „Jungen mit migrationshintergrund“ [sic] soll es sich nach Polizeiangaben um einen 17-jährigen Deutschen handeln.
Auf einer Pressekonferenz am Sonntagnachmittag gab die Polizei weiter bekannt, dass insgesamt 24 junge Männer fest genommen wurden. Die Tatverdächtigen sollen im Alter zwischen 16 und 33 Jahren und besitzen die deutsche, kroatische, irakische, portugiesische und lettische Staatsangehörigkeit. Ihnen wird Landfriedensbruch ebenso vorgeworfen wie gefährliche Körperverletzung, tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und Diebstahl in besonders schwerem Fall. Weitere 16 zunächst vorläufig festgenommene mutmaßliche Beteiligte seien wieder entlassen worden, hieß es weiter.
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