Der Wohnmarktbericht des Maklerunternehmens Tentschert bestätigt in der nunmehr sechsten Auflage den Trend zu steigenden Preisen für Immobilien und höheren Mieten. „Es gibt weiter steigende Preise, in Neu-Ulm stärker als in Ulm“, sagte Firmenchef Martin Tentschert bei der Präsentation am Dienstagabend im Wiley-Club vor rund 200 Gästen.

In Neu-Ulm mehr Spielraum nach oben

Der Grund für die stärkere Dynamik in Neu-Ulm: Hier gibt es wegen der niedrigeren Ausgangsbasis mehr Spielraum nach oben. So liegt die Steigerungs­rate für gebrauchte Eigentumswohnungen in Offenhausen bei exorbitanten 17 Prozent, im Durchschnitt sind es in Neu-Ulm 8,3 Prozent. In Ulm markiert der Eselsberg mit plus 14 Prozent den Spitzenwert, durchschnittliche Zunahme: 5,3 Prozent. Der Durchschnittswert pro Quadratmeter beträgt in Ulm 2643 Euro, in Neu-Ulm 2123 Euro. Diese Werte wurden vom IIB-Institut (Schwetzingen) auf Grundlage von Immobilien-Annoncen und simulierten Verkaufswerten ermittelt.

Mehr als acht Prozent Zuwachs in Wiblingen

Bei Bestandshäusern war der Preisanstieg moderater: 3,1 Prozent in Ulm und 5,3 Prozent in Neu-Ulm. Im Wiley kostete ein Haus durchschnittlich 412 000 Euro. In Wiblingen betrug der Zuwachs jedoch mehr als 8 Prozent, bei 145 Transaktionen und 2600 Euro je Quadratmeter. Hier erweist sich auch die gute Verkehrslage als Vorteil. Die Preise in Eggingen und Unterweiler stiegen dagegen nur um 1 Prozent.
Auch auf dem Mietmarkt in Ulm/Neu-Ulm war der Preisanstieg nach den Werten des Reports mit 1 bis 2 Prozent gedämpft. Grund: Die Preise bewegen sich bereits auf hohem Niveau. In Ulm-Mitte, Oststadt und Söflingen sind es über 10 Euro pro Quadratmeter. Der Durchschnitt liegt bei 9,45 Euro. In Neu-Ulm beträgt der Spitzenwert 9,90 Euro in der Stadtmitte. In Neu-Ulm-Mitte, Offenhausen und Ludwigsfeld liegt der Durchschnitt über 9 Euro, insgesamt bei 8,90 Euro. Tentschert betrachtet die detaillierte Erhebung als einmalig.

Trend geht zum Wohnen auf dem Land

Seitens des IIB-Instituts leitet Peter Hettenbach aus dem Preishoch mehrere Trends ab, wie: günstigeres Wohnen auf dem Land, entlang der ÖPNV-Achsen, eventuell mit Pendeln in die Metropolen. Dort gebe es wie in Düsseldorf sogar schon „Führungskräfte-WGs“. Außerdem: „Man zieht nicht mehr um.“ Für jüngere Leute sei zudem Immobilien-Eigentum als Langzeitbindung kein Thema mehr.

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