Müssen Ältere regelmäßig ihre Auto-Fahrfähigkeit checken lassen? Die Diskussion flammt immer mal wieder auf – vor allem, wenn Seniorinnen oder Senioren schwere Unfälle verursacht haben. Aktuell gab es gleich mehrere solcher Unfälle in der Region: Am Samstagmittag (13.05.2023) pflügte ein Senior mit seinem Auto in Pfuhl quer durch einen Garten und richtete hohen Sachschaden an. Am Montagabend (15.05.2023) krachte ein 73-Jähriger in Donzdorf nach gesundheitlichen Problemen am Steuer in eine Hauswand. Und in Senden erlitt am Dienstag (16.05.2023) ein 86-Jähriger am Steuer seines Fahrzeugs einen Schwächeanfall und stieß mit einem Lkw zusammen. In Pfuhl blieb es beim Sachschaden. In Donzdorf wurde der Unfallverursacher verletzt, ebenso in Senden.
Gerade der Unfall in Pfuhl schlug online hohe Wellen - viele Facebook-User kommentierten unter dem swp-Artikel. Einige malten sich aus, was gewesen wäre, wenn in dem Garten gerade Kinder gespielt hätten. Der User Achim Ruß fordert: „Wann kommt endlich der Gesundheitscheck für alle Führerscheinbesitzer ab z.B. dem 65 Lebensjahr?“ Die Userin Vanessa Benita Schlewitz springt ihm bei: „Ab einem gewissen Alter sollte man wirklich einen Fähigkeitscheck machen, ob die Person noch in der Lage ist, sowohl körperlich als auch geistig ein Fahrzeug zu führen.“
Während andere User bezweifeln, dass ein solcher Check umsetzbar wäre (“Wollen sie täglich Menschen kontrollieren?“), diskutieren andere eher die Altersgrenze. 65 sei zu früh, fand eine Userin: Immerhin könne man auch bis 67 ohne Gesundheitscheck arbeiten, dann könne man auch Auto fahren.
EU plant Ablaufdatum des Führerscheins
Auch Experten sind in dieser Frage gespalten, die Regelungen sind von Land zu Land verschieden. Die EU verfolgt aktuell Pläne, nach denen der Führerschein über 70-Jähriger künftig ablaufen soll. Beim Verlängern wird dann die Fahrtauglichkeit geprüft. Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer, sieht eine höhere Unfallgefahr Älterer. Senioren fahren viel weniger mit dem Auto und haben auf die Kilometerfahrleistung berechnet ein höheres Unfallrisiko. Die Unfallwahrscheinlichkeit liege über der von 18- bis 24-Jährigen.
Doch viele Senioren wollen auf ihren Führerschein nicht verzichten: Ohne ihn müssen sie Einkäufe, Arztbesuche und auch Ausflüge anders planen. Gerade auf dem Land ist das oft gar nicht so einfach. Etliche Kommunen haben in der Vergangenheit Anreize für Ältere gesetzt, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, vergünstigten Seniorentickets etwa. Einige bieten sogar ein kostenloses Jahresticket im Tausch gegen den Führerschein. Doch das gibt es nicht überall und es ist lokal begrenzt, was nicht alle Interessenten begeistert.
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