Das Weißenhorner Kulturbüro hat es wieder geschafft: Nach der Berliner Band Culcha Candela im Jahr 2019 und Rapper Sido im vergangenen Sommer ist der nächste Chart-Stürmer für dieses Jahr angekündigt: Am Freitag, 16. Juni, wird der Sänger Michael Schulte bei der dritten Auflage des Stadtpark Open Airs auf der Bühne stehen.
Das ist aber noch nicht alles, denn auch die anderen Top-Acts stehen. Am Samstag folgt der Heidenheimer Musiker Siggi Schwarz. Unter dem Motto „Rock meets classic – Bohemian Rhapsody“ kommt er gemeinsam mit Sänger Markus Engelstaedter und den Frankfurter Sinfonikern nach Weißenhorn. Am Sonntagabend kommen dann die Nostalgiker auf ihre Kosten beim Auftritt der legendären Münchner Alt-Rocker Spider Murphy Gang.

Für jeden Geschmack ein Act dabei

Es dürfte demnach für jeden Geschmack etwas dabei sein. Er freue sich sehr, dass die Stadt für die diesjährige Ausgabe des Stadtpark Open Airs ein solches Programm präsentieren könne, sagte Volker Drastik vom Weißenhorner Kulturbüro, das für die Organisation zuständig ist.
Michael Schulte, früherer Teilnehmer der TV-Casting-Show „Voice of Germany“, wurde durch seine Teilnahme beim Eurovision Song Contest im Jahr 2018 einer großen Öffentlichkeit bekannt. Mit seinem Lied „You never walk alone“, in dem er den Tod seines Vaters verarbeitete, erreichte der heute 32-Jährige den vierten Platz. Seitdem hat sich der norddeutsche Sänger in der deutschen Musikszene fest etabliert. Aktuell ist er gemeinsam mit Max Giesinger mit dem Song „More to this life“ in den Charts.

Siggi Schwarz plaudert aus dem Nähkästchen

Der Gitarrist Siggi Schwarz feiert in diesem Jahr großes Bühnenjubiläum und hat in den vergangenen 50 Jahren schon mit Rock-Legenden wie Bryan Adams oder den Scorpions auf der Bühne gestanden. Seit einigen Jahren tourt der 64-Jährige mit bekannten philharmonischen Orchestern und sogenannten „Cross-Over“-Shows durch Deutschland, die Klassik und Rockmusik verbinden. In Weißenhorn hat er Sänger Markus Engelstaedter an seiner Seite, der zu den besten Freddy-Mercury-Interpreten Deutschlands gezählt wird. Die „Frankfurter Sinfoniker“ sind ein klassisches Orchester, das es laut Drastik versteht, „zu rocken und zu grooven“.
Ohne Strom, also unplugged, wollen die Musiker der Spider Murphy Gang in der Fuggerstadt rocken. Sie versprechen sich davon, eine persönliche, ganz spezielle Atmosphäre in den Stadtpark zu zaubern. Die Münchner Musiker, die in den 1980er Jahren mit dem Hit „Skandal im Sperrbezirk“ durchstarteten, wollen neben eigenen Songs auch Rock-Klassiker mit nach Weißenhorn bringen, die großen Einfluss auf ihre Musik hatten.

Bestuhlt und im Stehen

Doch für Fans soll es ein bisschen mehr sein. Die mittlerweile alten Herren der Spider Murphy Gang erzählen zugleich die Geschichte der Band und des Rock’n’Roll. Kurz: Sie plaudern ein wenig aus dem Nähkästchen, heißt es in der Ankündigung. Während die Veranstaltungen am Samstag und Sonntag bestuhlt sein sollen, darf beim Konzert von Michael Schulte das Publikum stehend mittanzen.
Beim Auftritt von Sido im vergangenen Jahr, der pandemiebedingt zweimal verschoben werden musste, waren rund 5000 Fans in den Stadtpark gekommen, das Konzert war restlos ausverkauft. An einem zweiten Abend heizten die Alt-Metaller von Gravestone dem Publikum ein. „Das gesamte Open-Air war top-besucht und ist inzwischen weit über die Stadtgrenzen bekannt“, sagte Stadtrat Michael Schrodi in der Sitzung des Stadtrats, in der das Konzertprogramm vorgestellt wurde. Die genauere Planung des Wochenendes wird das Kulturbüro nun angehen. Der Kartenverkauf soll ab sofort beginnen.

Ein Blick zurück mit glänzenden Augen

Sidos Auftritt im Vorjahr sei „mega“ gewesen, sagte Kultursamtsleiter Volker Drastik nach dem Konzert im letzten Jahr gegenüber der SÜDWEST PRESSE. Auch die Warm-Up-Acts seien rundum gut angekommen, etwa der Weißenhorner Rapper Tobias Klöden alias „Tii Ruff“, der für Stimmung kurz vor Sidos Auftritt sorgte, oder auch der Rapper Estikay, der bei dessen Label Goldzweig unter Vertrag steht.
Bei der Erstauflage des Open-Airs 2019 waren rund 2800 Besucher nach Weißenhorn gekommen. Dabei traten neben Culcha Candela das Trio Schmidbauer, Kälberer und Pollina auf.