Wie die Polizei mitteilt, nahm ein unbekannter Täter über eine Partnervermittlungsplattform Kontakt zu einer 33-jährigen Frau in Senden auf. Nachdem die beiden eine Weile über einen anderen Messengerdienst gechattet hatten, erschlich er sich das Vertrauen der Frau. Schließlich bot er ihr an, Geld in Kryptowährung anzulegen und versprach ihr damit einen hohen Gewinn.
Die 33-Jährige transferierte letztlich Kryptowährung im niedrigen fünfstelligen Bereich auf das Konto des Unbekannten. Als der Betrüger weitere Geldbeträge forderte, wurde die 33-Jährige auf die Betrugsmasche aufmerksam und erstattete Anzeige bei der Polizei.
Was ist Love Scamming?
Das Phänomen „Love Scamming“ beschäftigte die Ermittler vor allem Mitte des letzten Jahrzehnts, sagt die Polizei. Danach ebbte die Welle ab und wurde von neueren Phänomenen wie beispielsweise den „Falschen Polizeibeamten“ abgelöst. Mittlerweile erlebt die Geschichte der falschen Liebschaften wieder eine Art Comeback.
Die Angesprochenen werden mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft. Es entsteht eine emotionale Abhängigkeit zum Unbekannten. Dann kommt auf einmal ein vermeintlicher Notfall oder eine finanzielle Notlage in das Leben der neuen Liebe. Helfen kann nur das Opfer – mit dem eigenen Geld.
Die Betrogenen trauen sich aufgrund der intimen Details aus der Kommunikation oft nicht, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten, erklärt diese.
Landgericht verurteilt 26-Jährigen
Erst im August hat das Amtsgericht Neu-Ulm gegen einen 26-Jährigen verhandelt, der Teil eines Betrügernetzwerks gewesen war. Der Mann hatte für die Organisation Geld gewaschen - welches sie zu großen Teilen durch „Love Scamming“ ergaunert hatte. Der Mann wurde zu einer Freiheits- und einer Geldstrafe verurteilt.