Mit 17 Stolpersteinen wird in der Ulmer Straße seit fünf Jahren an das Schicksal der Familie Eckstein aus Vöhringen erinnert. Nun wurde ein Buch über die Geschichte der Sinti-Familie im Kulturzentrum vorgestellt.
„Ich wünsche mir, dass dieses Buch ein Mahnmal für unsere Kinder und Kindeskinder wird“, sagte Rolf Eckstein bei der Vorstellung dieses Werkes über das Schicksal seiner Familie. Der Historiker Walter Wuttke aus Ulm und der Lektor Christoph Konrad aus Weißenhorn zeichnen darin, mit Unterstützung von Erika Tanner, den Lebensweg der Sinti-Familie nach. Lediglich Albert Eckstein, der Vater von Rolf Eckstein aus Elchingen, und dessen Schwester Agatha überlebten den Zweiten Weltkrieg.
Der größte Teil der Familie kam im Konzentrationslager von Auschwitz ums Leben. Weil Albert Eckstein mit Berta Kropp aus Vöhringen verheiratet war, durfte er weiter leben. Er war bei der Wehrmacht und im Kriegseinsatz. Nach seiner Entlassung, als Folge seiner Herkunft, fand er Arbeit bei der Firma Wieland.
Beeindruckend war und bleibt sein Einsatz für seine Heimat, als er gemeinsam mit Pfarrer Adalbert Städele, eine weiße Fahne in den Händen zu den amerikanischen Truppen, den Befreiern, in Richtung Iller ging. Von ihnen wurde Eckstein vom 25. April bis zum 8. Mai 1945 als Bürgermeister eingesetzt. Politik war jedoch nicht die Sache von Albert Eckstein „Mein Vater war ein Musiker bis er tödlich verunglückte“, blickt Rolf Eckstein zurück. Außerdem handelte er mit Pferden.
Mit der Musik der Band „Swingtette de Bavière“ wurden bei den zahlreichen älteren Gästen der Buchpräsentation so manche Erinnerungen an den Mann mit der Geige geweckt. Sorgte  er doch mit seinen Kollegen gelegentlich dafür, dass sich im Adlersaal die Jugend des Dorfes zum Tanz treffen und sich mit wenig Geld in der Tasche vergnügen konnte.