Das Aus ist endgültig: Ende März schließt der Edeka-Konzern den Safthersteller Albi in Berghülen-Bühlenhausen. Etwa 65 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz, werden aber von einer Transfergesellschaft übernommen. Die auf ein Jahr befristete Anstellung soll der Qualifizierung dienen und den Beschäftigten Zeit geben, „in Ruhe einen neuen Arbeitsplatz zu suchen“, sagt Karin Brugger von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Weniger Geld
Das bedeutet jedoch Einkommensverluste, denn die Beschäftigen erhalten lediglich Kurzarbeitergeld. Für die 55 Albi-Mitarbeiter aus Produktion und Lager werde diese Reglung am 1. April in Kraft treten, für etwa zehn Beschäftigte des Versands am 1. Juni – vorausgesetzt, die Agentur für Arbeit stimmt zu. Fünf Vertriebs-Mitarbeiter bleiben Brugger zufolge in Berghülen, um die Albi-Verkaufsgebiete abzudecken. Denn die Marke bleibt erhalten, abgefüllt werden die Säfte aber in Rostock. Darüber hinaus haben sich Edeka, Betriebsrat und Gewerkschaft auf einen Sozialplan geeinigt. In „sehr zähen Verhandlungen“ sei „eine faire Lösung“ erzielt worden, sagt NGG-Geschäftsführerin Brugger.
Lange nicht mehr investiert
Edeka hat den vor der Insolvenz stehenden Safthersteller Ende 2017 übernommen. Elf Monate später verkündete der Konzern das Ende des Werks für März 2019. Das habe die Mitarbeiter „wie ein Hammer getroffen“, sagt Karin Brugger. Mit dem im Mai 2018 gewählten Betriebsrat habe die Gewerkschaft versucht, Vorschläge für den Erhalt des Werks zu machen. „Aber Sie können aus einem lahmen Ackergaul kein Rennpferd machen.“ In Gebäude und Anlagen sei lange nicht mehr investiert worden, was Edeka beim Kauf auch gewusst habe. Großes Lob zollt die Gewerkschafterin den Mitgliedern des Betriebsrats: „Toll, was die Leute in dem Prozess geleistet haben.“