Zum 1. Juli beendet die Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH die stationäre Versorgung in Riedlingen. Damit fällt die Notaufnahme an 24 Stunden am Tag weg. Weiterhin vor Ort in Dienstbereitschaft sei rund um die Uhr ein Notarzt, wird versichert.
Ambulante internistische Ambulanz leistet weiterhin ihren Dienst
Als „Reserve-Betten“ vorgehalten werden jene 50 für leicht Corona-Erkrankte, die während der Pandemie eingerichtet, aber bislang nicht benötigt wurden. Personell würden sie bei Bedarf über ein Netzwerk aus medizinischen Fachkräften, den Rettungsdienstorganisationen sowie ehrenamtlichen Helfern betreut, erklärt Sana. Unberührt von der Schließung der stationären Versorgung leistet dank zweier halber Facharztsitze die ambulante internistische Ambulanz mit dem Kardiologen Dr. Karim EL-Amrani und dem Gastroenterologen Hubert Kuen weiterhin ihren Dienst. Unabhängig vom stationären Betrieb stehe hier das breitgefächerte allgemeininternistische, gastroenterologische und kardiologische Angebot zur Verfügung, wird versichert. Darüber hinaus sei Sana um ihre Weiterentwicklung bemüht und deshalb in ständigem Austausch mit der Kassenärztlichen Vereinigung. Aus „medizinischer, organisatorischer und wirtschaftlicher Sicht“ werden von Sana hier „mindestens“ zwei Facharztsitze für notwendig befunden.
Chirurgische und orthopädische SI-Praxisklinik
Weiterhin vor Ort arbeiten und auch ambulant operieren kann die chirurgische und orthopädische SI-Praxisklinik. Operationen, bei denen Patienten stationär aufgenommen werden, müssen künftig in Biberach erfolgen. Ihr, wie auch der im Haus noch untergebrachten Frauenarztpraxis von Dr. Stefan Hundenborn und Alexander Rau sowie der Hausärztin Dr. Meike Schulte-Hindrik, wurde seitens des Landkreises versichert, dass sie bis zur Erstellung eines Ärztehauses in dem Gebäude bleiben und arbeiten können, allerdings nur bis Ende 2024. In dieses wird dann auch die internistische Ambulanz einziehen, die im Rahmen des Medizinischen Versorgungszentrums Biberach tätig ist. Sana habe dazu Anfang des Jahres eine Absichtserklärung abgegeben. Solche hat die Stadt Riedlingen von insgesamt elf Interessenten, die sich in einem künftigen Zentrum niederlassen wollen.
Weitergeführt wird die Physiotherapie
Wie berichtet, wurde der Stadt Riedlingen nach einem Kreistagsbeschluss aufgetragen, sich um seine Verwirklichung zu kümmern. Man befinde sich aktuell in Investorengesprächen, sagt Wirtschaftsförderer Alexander Leitz, der in Sachen Gesundheitszentrum für die Stadt tätig ist. Ansonsten hält er sich bedeckt. Stets intensiv um die Gesundheitsversorgung vor Ort bemüht war und ist die Bürgerinitiative zum Erhalt des Riedlinger Krankenhauses, auch in puncto ambulante Ausrichtung. Unter privater Leitung weitergeführt wird die Physiotherapie im bisherigen Klinikum.
Was passiert nun mit den Mitarbeitern?
Betroffen von der Schließung des Bettenhauses in Riedlingen waren rund 90 Mitarbeiter. 94 Prozent davon hätten das Übernahmeangebot angenommen und arbeiteten jetzt in Laupheim oder Biberach. Betriebsbedingte Kündigungen hätten keine ausgesprochen werden müssen, verlautbart Sana auf Anfrage.