In Bempflingen hat die digitale Zukunft begonnen. Die Deutsche Telekom hat mit dem Ausbau des Glasfasernetzes begonnen – und die Gemeinde Bempflingen ist Modellgemeinde. Der Ausbau in Bempflingen ist Ergebnis einer Kooperation der Gigabit Region Stuttgart GmbH mit der Deutschen Telekom. Dabei steht im Fokus dieses Gigabitprojekts der partnerschaftliche Ausbau des ultraschnellen Glasfasernetzes. Außerdem ist geplant, ein leistungsfähiges 5-G-Netz schnellstmöglich auszubauen. Der Vertrag ist nach Aussage von Sabine Wittlinger von der Telekom deutschlandweit einmalig. Das Ausbaugebiet umfasst insgesamt 174 Kommunen in den Landkreisen Esslingen, Böblingen, Göppingen, Ludwigsburg, Rems-Murr und der Stadt Stuttgart.
63 Kilometer Glasfaserkabel
„In Bempflingen“, so Sabine Wittlinger, werden 470 Haushalte angeschlossen, die diesen Anschluss kostenlos bekommen.“ Zudem werden 63 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Dafür sei ein umfangreicher Tiefbau notwendig, nämlich 13,5 Kilometer. Die Telekom wendet dafür das so genannte Trenching an. Hierbei müssen keine Gräben ausgebaggert werden, stattdessen werden schmale Schlitze in den Bodenbelag gefräst. Trenching sei etwa fünf Mal schneller als das herkömmliche Tiefbau-Verfahren.
Für Bürgermeister Bernd Welser ist es ein Glücksfall, dass Bempflingen in Sachen Glasfaserausbau im Verband Gigabit Region Stuttgart Modellgemeinde ist. „Es zeigt aber auch“, so Welser, „dass Bempflingen in den vergangenen Jahren beim Zukunftsthema schnelles Internet mangels Investitionen der Netzbetreiber immer mehr zurückgefallen ist.“ Umso wichtiger sei jetzt der nahezu flächendeckende Glasfaserausbau, der Bempflingen aus der Breitbandkreisklasse in die erste deutsche Gigabit-Liga führe. Dies sei ein Quantensprung. „Möglich wurde dies auch“, so der Bürgermeister weiter, „durch die breite Unterstützung in der Bevölkerung, die mit ihrer Vorbestellung von Glasfasertarifen die Zeichen der Zeit erkannt und die notwendige Vorvermarktungsquote dank eines fulminanten Schlussspurts deutlich übersprungen hat.“
Die Aufgabe der Versorgung mit schnellem Internet sei damit zwar nicht abgeschlossen, schließlich gelte es noch Gewerbeflächen und einzelne Straßenzüge in Kleinbettlingen zu versorgen, sie werde jedoch mit den jetzt im Bau befindlichen Voraussetzungen ungleich leichter werden. „Das, was nach diesem großen Schritt noch fehlt“, so Bernd Welser weiter, „und das meine ich auch als eine Art Arbeitsauftrag für den Zweckverband Breitband, werden wir in Bündelung mit den Kreisgemeinden gemeinsam angehen.“
Digitale Infrastruktur
Eine Vorreiterrolle einzunehmen sei nicht einfach, sagte Landrat Heinz Eininger. Das schnelle Internet sei auch ein wichtiger Standortfaktor, um weitere Unternehmen anzusiedeln. Die Wirtschaft brauche eine gute digitale Infrastruktur. „Wir müssen handeln“, so Eininger, „und eine Breitbandversorgung aufbauen.“ Deshalb erwarte man jetzt auch von der Deutschen Telekom rasche Ergebnisse. Ziel sei es, bis zum Jahr 2030 90 Prozent aller Privathaushalte zu versorgen. Bei der Industrie soll es bereits bis zum Jahr 2025 so weit sein. „Mit dem symbolischen Spatenstich heute“, so der Landrat weiter, „wollen wir auch zeige, dass etwas passiert.“ In seiner kurzen Rede erinnerte Hans-Jürgen Bahde, Geschäftsführer der Gigabit Region Stuttgart daran, dass es anfangs im Bempflinger Gemeinderat nicht wenige kritische Stimmen gab. „Da war Überzeugungsarbeit notwendig,“ so Bahde.
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Kilometer Glasfaserkabel werden in den nächsten Monaten in Bempflingen verlegt. Dafür sind 13,5 Kilometer Tiefbaumaßnahmen erforderlich. Außerdem sind 14 neue Verteiler nötig.