Die „aus aktuellem Anlass“ kurzfristig anberaumten 6 Stunden 45 Minuten Dauer sind zum Glück ein Scherz. Denn der Stuttgarter Kabarettist Mathias Richling fegt am Mittwoch in der gut besuchten Metzinger Stadthalle in solch einem Schweinsgalopp durch Zeit- und Kunstgeschichte, dass man auch nach 90 Minuten kaum mehr weiß, wo einem der Kopf steht. Eine Gehirn-Spende scheint da ein nachvollziehbares Anliegen. Vom 450-Millionen-Dollar-­Ge­mälde „Salvator mundi“ und den jüngsten stürmischen Verwehungen in der CDU führt „Richling 2020“ übers Klima, Organspenden und Boris Becker zu den Briten. Am Ende steht Leonardos Lehrsatz „Denken ist keine Sünde“. Atemlos, grandios.