Zur Freude vieler Badegäste muss diesen Sommer in Neuffen nicht auf Freizeitspaß im kühlen Wasser verzichtet werden. Der Gemeinderat hat beschlossen, das Höhenfreibad am 23. Juni zu öffnen. Doch die von der Regierung vorgegebenen Corona-Regelungen einzuhalten, bringt viel Zeit- und Nervenaufwand für die Betreiber und Badegäste mit sich. Die dadurch entstehenden Mehrkosten sollen über den städtischen Haushalt finanziert werden.
Die Änderungen für die diesjährige Freibadsaison beginnen schon bei den Tickets. Diese sind ab sofort ausschließlich online erhältlich. So wird der mögliche Kontakt in Warteschlangen zu anderen Personen minimiert. Das gekaufte Ticket soll dann mit dem Smartphone oder als auf Papier ausgedrucktes Ticket am Eingang eingescannt werden. Somit können die Namen der Badbesucher gleich, nach Vorschrift, registriert werden, ohne sich nochmals in eine Liste eintragen zu müssen. Das tägliche Erfassen der Besucher ist nämlich Pflicht. Im Online-Buchungssystem des Freibads steht das Bezahlen per Lastschrift zu Option. Zudem werden nur Einzel- oder Tagestickets erhältlich sein. Wochentickets, Saisonkarten und ähnliches fallen in diesem Sommer aus.
Hilfe für Badegäste ohne Internet
Die Frage wird sein, wie es um Badegäste steht, die keinen Computer und damit keinen Zugang zum Internet besitzen. Diesbezüglich gilt es, hilfsbereit zu werden und sich gegenseitig zu unterstützen. Der Neuffener Bürgermeister Matthias Bäcker erklärt in einer Bekanntmachung: „Auch in diesem Fall sind leider keine Ausnahmen zulässig. Womöglich müssen sie Verwandte oder Freunde bitten die Buchungen für sie zu erledigen.“ Nur so können die Vorschriften der Regierung eingehalten werden.
Maximal 450 Besucher
Die Abstandsregelung wird zur wahren Herausforderung. Pro zehn Quadratmeter darf sich eine Person auf Liegewiese und Schwimmbecken aufhalten. Gemäß der Verordnung Baden-Württembergs ergibt sich die maximale Personenanzahl pro Freibad insgesamt aus der Wasser- und Liegefläche. Für das Neuffener Höhenfreibad wären das ungefähr 450 Besucher. Wenn der Ansturm auf das Freibad an heißen Sommertagen zunehmen sollte, hat die Stadt bereits Vorkehrungen getroffen. „Wir versuchen vielen Personen eine Freibadsaison anzubieten. Bei Bedarf werden wir an einzelnen Tagen Schichten einführen“, so Bürgermeister Matthias Bäcker. Hierbei würden Freibadgänger in drei bis vierstündige Schichten eingeteilt werden. Die Tickets können für den Vor- oder Nachmittag des Tages gekauft werden.
Manche Details, wie zum Beispiel der Ablauf des Online-Ticketerwerbs, die Eintrittspreise sowie die genauen Hygiene- und Abstandsregeln in Duschbereichen des Höhenfreibads stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch aus und sollen bald ausführlich veröffentlicht werden. Auch wenn das Freizeitbaden für Gäste nicht uneingeschränkt möglich sein wird, so ist es doch ein Trost, wenigstens die Option auf ein kühles Schwimmbecken in heißen Sommertagen zu haben – trotz Corona.