Bei einer Pressekonferenz am Sonntagnachmittag, den 20.09.2020, zeigt der Reutlinger Landrat Thomas Reumann das bisher bekannte Ausmaß der Infektionen im Ermstal auf: 14 meist junge Menschen sind nach einer Geburtstagsfeier in Dettingen am Sars-Cov-2-Virus erkrankt, 350 Menschen gelten seit dem Ausbruch der Pandemie in mindestens vier Ermstalgemeinden am 17. September als Kontaktpersonen ersten Grades. „Stand heute, Sonntag, 15 Uhr.“

Alle Kontaktpersonen sollen getestet werden

Für beide gilt: Quarantäne, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Erkrankte müssen sich zehn Tage zuhause zurückziehen, Kontaktpersonen sollten sich testen lassen und 14 Tage in Quarantäne. Dazu sind kurzfristig Feuerwehr und DRK in Münsingen zum Testzentrum angerückt, denn viele der möglichen Kontaktpersonen in Schulen, Kindergärten, Vereinen und Firmen im Ermstal seien schon am Samstag angeschrieben und aufgefordert worden, sich baldmöglichst testen zu lassen.

Auf privater Feier mit Coronavirus angesteckt

„Ausgangspunkt war eine private Geburtstagsfeier“, stellt der Landrat klar. „Mit 33 Gästen“, fügt der Dettinger Bürgermeister Michael Hillert hinzu. „Das ist exakt ein Drittel der nach den Coronaverordnungen zulässigen Zahl.“

Erkrankte nicht diffamieren

Alle Anwesenden betonen bei dieser Gelegenheit, wie umsichtig und schnell die betroffenen Einrichtungen und Behörden reagiert hätten. Sie richten Appelle an alle Menschen, die Pandemie noch nicht als besiegt anzusehen. Und warnen zugleich, die Erkrankten nicht zu diffamieren: Zwei Schüler des Bad Uracher Graf-Eberhard-Gymnasiums müssten deswegen bereits von einem Sozialarbeiter seelisch betreut werden.

In Dettingen herrscht derzeit relative Ruhe

Die umfangreichen Tests sind erst angelaufen. Von daher hatte der Dettinger Bürgermeister Michael Hillert als Chef der Ortspolizeibehörde noch keine Klarheit über weitere Infizierte. Es gilt deshalb weiterhin: Ausgerechnet in der Gemeinde Dettingen, wo sich bei einer privaten Feier am vorletzten Wochenende wie berichtet bislang 14 Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben, wodurch 350 Personen im ganzen Landkreis zu Verdachtsfällen wurden, herrscht derzeit relative Ruhe.

Lehrkraft am Ebinger Gymnasium positiv getestet

Auch andernorts in Baden-Württemberg gab es Corona-Ausbrüche, unter anderem auf der Ostalb und in Blaubeuren.
Trotz zahlreicher Corona-Vorsichtsmaßnahmen hat es auch das Gymnasium in Albstadt-Ebingen erwischt. Der Rektor reagierte schnell und machte den Fall auf der Schulhomepage öffentlich. Wer mit der Lehrkraft in Kontakt war, kann sich nun freiwillig testen lassen.