Vieles ist in Corona-Zeiten nicht mehr so wie es vorher war. Was unverändert bleibt, ist der Bedarf an Blutspenden. Diese zu bekommen, ohne Spender und medizinisches Personal mit einer Infizierung zu gefährden, ist aber nicht so einfach.
Blutspendetermine, wie man sie noch bis vor wenigen Wochen gekannt hat, sind deshalb seit drei Wochen tabu. Eintagesveranstaltungen, in kleinen Räumlichkeiten, mit einem zünftigen Vesper vor Ort als Dankeschön an die Spender – Vergangenheit.
Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes setzt auf ein neues Konzept. An sogenannten Hotspots wird gleich für mehrere Tage eine Örtlichkeit in ein Spendenzentrum umgewandelt. Wichtigste Neuerung für den Spender ist dabei, sich vorab einen festen Termin reservieren zu lassen. Das geht über das Internet oder per App (siehe Info-Kasten).

Hotspot Stadthalle Metzingen

Die nächste dieser Aktionen ist vom 14. bis 17. April in der Stadthalle Metzingen, jeweils von 13 bis 18 Uhr. „Schon früh war die Stadt Metzingen auf uns zu gekommen, dass die Stadthalle für einen solchen Blutspendetermin zur Verfügung stünde“, sagt Daniel Schnell, Bereitschaftsleiter des DRK in Metzingen. Insofern sei die Wahl schnell auf Metzingen gefallen.
Spender, die also an die Stadthalle kommen, werden an der Eingangstür von einem Sicherheitsdienst auf den vereinbarten Termin kontrolliert. „Ohne Voranmeldung und ohne Termin braucht niemand erst zur Spende kommen“, versichert Daniel Schnell die Aussichtslosigkeit eines spontanen Besuches. Im nächsten Schritt wird bei den Spendern vom medizinischen Fachpersonal dann Fieber gemessen, wer eine erhöhte Temperatur hat, für den ist dann ebenfalls schon an der Eingangstüre Schluss.
Danach nimmt alles seinen gewohnten Gang wie bislang bei Blutspenden auch: Anmeldung, kleine Eingangsuntersuchung durch einen Arzt des Blutspendedienstes, schließlich geht es zur eigentlichen Spende eines halben Liter Blutes. Nach der Erholungsphase gab es bislang wie gesagt ein Vesper vor Ort, jetzt gibt es eine Art Care-Paket mit auf den Heimweg, „gefüllt mit Waren von regionalen Einzelhändlern“, betont Schnell.
Neu wird sein, dass das medizinische Personal mit Mundschutz und Handschuhen zu Werke geht und die Abstände zwischen den Spendern möglichst groß sind. „Es gibt ja allgemeine Regeln dafür, die gelten auch für Blutspendetermine“, so Schnell.

Keine Spende ohne Termin möglich

Durch die Terminvergabe ist klar, dass an jedem der vier Tage maximal 124 Plätze zur Verfügung stehen. Zu einem normalen Blutspendetermin in Metzingen kamen bislang immer etwa 160 Spender. Somit besteht also auch ausreichend Gelegenheit für Spender aus den umliegenden Gemeinden, nach Metzingen zu kommen. Die herkömmlichen Regeltermine in fast jedem Ort separat sind aktuell ausgesetzt, das nächste regionale Spendenzentrum wird erst wieder vom 27. bis 30. April in Münsingen ausgebaut. Für die Zeit danach gibt es noch keine konkreten Pläne.
Wer übrigens beim letzten Spendentermin in Metzingen am 19. Februar Blut gespendet hat, darf wegen der 56-Tage-Regel jetzt erst wieder am 15. April, also ab Mittwoch, spenden. Daniel Schnell bittet darum, dies bei der Terminreservierung zu beachten.
Blutspende mit Terminvergabe wird es auch künftig geben. Stress zu Stoßzeiten für das Personal und lange Wartezeiten für die Spender waren für beide Seiten immer wieder unbefriedigend. „Wer zum Zahnarzt oder Frisör geht, vereinbart ja auch einen Termin. Warum also nicht zur Blutspende“, fragt Daniel Schnell, zumal das über die App sehr schnell und einfach zu machen ist.

Keine Abstriche für Corona-Untersuchung

Eines ist dem DRK-Bereitschaftsleiter noch wichtig: „Wir machen keine Abstriche zur Untersuchung auf den Corona-Virus, auch nicht bei angemeldeten Spendern. Wir haben die Ausrüstung dafür nicht vor Ort.“

Anmeldung zur Blutspende ist erforderlich

Um den Andrang der Spender zu regulieren ist künftig eine Anmeldung und Terminvereinbarung zwingend erforderlich – ohne Termin, keine Spende.
Sowohl über www.blutspende.de oder über die „Blutspende-App“ (Suchbegriff im App-Store) geht eine Anmeldung, auch ohne Registrierung, ganz einfach. Man sucht nach einem Ort, in diesem Fall „Metzingen“. Dann wählt man an einem der vier angegebenen Tage einen freien Termin aus. Wer sich mit einem Blutspendeausweis registrieren lässt, bekommt sogar Hinweise zu anstehenden Spendeaktionen oder zu Fristen, die  bis zur nächsten Spende eingehalten werden müssen.