Hohe Auszeichnung für den Weißenhorner Verleger und ehrenamtlichen Kreisheimatpfleger Anton Konrad. In Augsburg hat der 81-Jährige jetzt den Kulturpreis der Auszeichnung „Pro Suebia“ überreicht bekommen. Die Auszeichnung wird jährlich von der Dr.-Eugen-Liedl-Stiftung vergeben – „für Leistungen in der Erforschung der schwäbischen Geschichte und für die Erhaltung der aus ihr erwachsenen Zeugnisse in Sprache, Kunst oder Musik“.

Vorträge und Führungen

Professor Hans Frei, früherer Bezirksheimatpfleger und ehemaliger Leiter des Schwäbischen Volkskundemuseums in Oberschönenfeld im Landkreis Augsburg, hielt die Laudatio auf Konrad, würdigte dessen Leistungen.
Der heimatverbundene Weißenhorner habe sich in vielerlei Hinsicht um die schwäbische Kultur verdient gemacht, hieß es in der Feierstunde im Augsburger Maximilianmuseum. Ihm sei es in den vergangenen Jahrzehnten mittels Vorträgen, Führungen und Veröffentlichungen gelungen, einer breiten Öffentlichkeit Wissen zu vermitteln.
Professor Frei zitierte in seiner Rede den früheren Bundespräsidenten Horst Köhler, wonach das „das Ehrenamt das Lebenselixier der Gesellschaft ist“. Verleger Konrad habe bewiesen, dass diese Aussage zutreffe.
1964 gründete Konrad seinen Verlag, der sich auf regionale Kunstgeschichte,  Heimatgeschichte und Klostermonographien spezialisiert  hat. 1970 wurde der Weißenhorner ehrenamtlicher Kreisheimatpfleger im damaligen Landkreis Illertissen. Konrad war Vorsitzender des Museumsvereins Weißenhorn und Mitbegründer des Vereins für Heimatpflege in Illertissen. Er setzte sich für Schutz und Erhalt von Bau- und Kunstdenkmälern, von Pfarrhöfen und Bauernhäusern ein. Davon profitierte auch die historische Schranne in Weißenhorn, wo heute Konzerte, Lesungen und Theateraufführungen stattfinden – und die nach Plänen der Stadt Sitz der Stadtbücherei werden könnte. Auf Konrads Einsatz geht auch der Mitte der 1980er Jahre erfolgte Wiederaufbau der Kuppel auf dem Schlossturm in Illertissen zurück.
Verliehen wurde „Pro Suebia“ auch als Wissenschaftspreis: Diesen erhielt Dr. Christoph Emmendörfer. Er konzipierte und präsentierte im Maximilianmuseum zahlreiche bedeutende Ausstellungen zur Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Augsburg.

Fast 600 Bücher verlegt

Abitur Anton Konrad wurde 1937 in
lllertissen geboren. Am dortigen Kolleg der Schulbrüder machte er 1956 sein Abitur. Konrad ging nach Stuttgart, schloss dort eine Lehre als Verlagsbuchhändler ab, studierte anschließend Kunstgeschichte in München und Würzburg.
Verlag Der Erfolg des 1964 gegründeten Anton-H-Konrad-Verlags stellte sich rasch ein, wie damals der erfolgreiche Band „Ulm in alten Ansichten“ von Max Schefold und Helmut Pflüger zeigte. Bis heute sind in Konrads Verlag fast 600 Bücher erschienen.