Die Balinger Straßenmeisterei soll nach Hechingen verlegt werden. Das hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Damit würde die bisherige Zentrale für den „unteren“, westlichen Bereich des Zollernalbkreises in die bisherige hohenzollerische Außenstelle umziehen.
Der Erste Landesbeamte des Zollernalbkreises, Matthias Frankenberg, verwies in der Kreistagssitzung darauf, dass die jetzigen Standorte der Straßenmeisterei in Balingen und Hechingen im Eigentum des Bundes seien; beide seien nicht in gutem Zustand. Das bedeutet, dass eine neue Straßenmeisterei gebaut werden müsse, „die der Bund bezahlt“.

Kein Grundstück in Bisingen

Frankenberg erinnerte daran, dass ein Gutachten in Auftrag gegeben worden sei. Dem zufolge seien zwei Möglichkeiten in Betracht gekommen – Bisingen und Hechingen. Da in Bisingen kein entsprechendes Grundstück zur Verfügung stehe, bleibe der vorhandene Standort in Hechingen, wo neu gebaut werden soll. Der Bedarf müsse dem Verkehrsministerium in Stuttgart gemeldet werden. Das wiederum melde es dem Bund.

„Sanierung vor Neubau“

Ulrich Kohaupt (Grüne) gab zu bedenken, dass zunächst geprüft werden sollte, ob eine Sanierung in Frage käme. Dazu müsste eine Substanzuntersuchung gemacht werden. Das sei bis jetzt nicht erfolgt, und die Vorgabe laute ja „Sanierung vor Neubau“.
Landrat Günther-Martin Pauli verwies auf das Grundstück in Hechingen, ein „Dreieck“, nicht gerade die ideale Form. Bei dem Vorhaben müsse auf die Kosten geachtet werden: Nicht das „absolut Wünschenswerteste“ sollte dort gebaut werden, sondern „was man sich leisten kann“. Dabei sei zu bedenken, dass es bei den Fahrzeugen andere Anforderungen gebe als noch vor 30 oder 40 Jahren. Das Votum im Kreistag fiel einstimmig zugunsten des Standorts Hechingen. Bedeutet andersherum, dass der Standort Balingen aufgegeben wird.

Abbruch in Lautlingen

Ebenso einstimmig beschlossen wurden Abbruch und Neubau der Werkstatthalle in Lautlingen. Finanzdezernentin Catharina Pawlowskij erklärte, dass in der neuen Halle eine Werkstatt, ein Waschbereich sowie Abstellflächen für die Fahrzeuge vorgesehen seien. Ohne Energieeffizienz-Vorgaben würde das Bauwerk 2,2 Millionen kosten. Angestrebt werde aber ein KfW-Effizienzhaus 40. Was bedeutet, dass 200.000 Euro außerplanmäßig finanziert werden müssen.

Ausschreibung im Herbst

Die Ausschreibung werde der Empfehlung des Verwaltungsausschusses folgen und die Arbeiten angesichts der aktuellen Preisentwicklung erst im Herbst ausschreiben – in der Hoffnung, dass die Baupreise dann etwas moderater seien.