Trigema-Chef Grupp hat es geschafft, Helene Fischer nach Burladingen zu holen. Dagegen schafft es der Hertha-BSC Investor Lars Windhorst anscheinend nicht, Wolfgang Grupp nach Berlin zu holen.

Laut FAZ nur barsche Worte

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ, schreibt, habe der Club dem Textilunternehmer ein Sponsoring-Angebot unterbreitet. Statt einer Zusage fing sich der Verein, den seine Anhänger liebevoll „die alte Tante Hertha“ nennen, jedoch nun harsche Worte von Grupp ein.

In den 90ern gab’s Krach – das hat Grupp nicht vergessen

Das hat damit zu tun, dass der Trigema-Patriarch schon in der Vergangenheit einmal Hertha als Sponsor unterstützte. Damals, in den 1990er-Jahren, endete die Partnerschaft vor Gericht. Der Fußballclub warf dem Unternehmer vor, zu wenig zu zahlen. Grupp ist heute noch sauer: „Gestern noch hat man versucht, mich zu hintergehen. Dann plötzlich, zwanzig Jahre später, soll ich der Hertha wieder helfen“, sagte er laut FAZ.

Keine Geschäfte mit dem Starinvestor

Kritisch steht er auch dem Hertha-Starinvestor Lars Windhorst gegenüber, will sich mit ihm offenbar auf keine Geschäfte einlassen.
Windhorst gilt in Wirtschaftskreisen und unter Beobachtern als eine „schillernde Figur“ – und verkörpert alles, was Grupp als bodenständiger Unternehmer ablehnt.

Millionen im IT-Sektor – gewonnen und verloren

Seine ersten Millionen verdiente Windhorst schon zu Schulzeiten mit IT-Geräten, gründete dafür die Firma Windhorst Electronic. Er expandierte nach Lateinamerika und Asien, stürzte aber in Folge der Asienkrise und der geplatzten Dotcom-Blase ab. Er machte auf allen Ebenen Insolvenz, baute gleich darauf noch eine, veruntreute Gelder, kassierte eine Bewährungsstrafe.
Windhorst berappelte sich, konnte Investments in Milliardenhöhe beibringen, ist jetzt Chef von Tennor Holding B.V. Das Unternehmen übernahm 2018 die Modemarke La Perla und 2019 die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft. Im selben Jahr stieg der 43-Jährige beim Hauptstadtclub Hertha BSC ein.

Für den Textilpatriarchen von der Alb kein „Kavaliersdelikt“

Seit November gehört Windhorst nun mit einer Beteiligung von 49,9 Prozent für 225 Millionen Euro fast die Hälfte des Vereins, von dem er sich Großes erhofft. „Woher das Geld wirklich kommt, ist unklar“ – ätzt das Magazin Wirtschaft. Die FAZ wiederum zitiert Grupp: „Insolvenz ist ja heute modern geworden, ein Kavaliersdelikt“. Alles andere als ein Kompliment! „Das sind Herren, da spielen 100 Millionen keine Rolle. Man pokert, man kauft Fußballspieler, obwohl man das Geld nicht hat. Und wenn man insolvent geht, dann zahlt es der Steuerzahler und selber fängt man was Neues an.“
Angeblich soll die Hertha für das Sponsoring lediglich 4,5 Millionen Euro zuzüglich Mehrwertsteuer, Produktionskosten, Provisionen und leistungsabhängige Prämien verlangt haben.

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