Wie man Bilder zum Leben erweckt, zeigte der Oberstufenkurs „Literatur und Theater“ in eindrucksvoller Weise und erweiterte das Fach kurzerhand um den Begriff „Malerei“. Bekannte Gemälde der Kunstgeschichte hatten die Schülerinnen und Schüler des Kurses inspiriert, Geschichten und Handlungen hinter den Bildern zu entdecken oder zu erfinden. Rembrandt, Cézanne, Renoir, Manet, Caspar David Friedrich und weitere Künstler lieferten hierzu die Vorlage.
Selfie über dem Nebenmeer
Die kleine Bühne der Aula verwandelte sich für zehn Sequenzen innerhalb kürzester Zeit in ein neues Bild. Da fungierte der Flügel mal als Bar für die „Nachtschwärmer“ von Edward Hopper oder eine Schulhofbank lieferte die Grundlage von Manets „Im Wintergarten“. Caspar David Friedrichs „Wanderer über dem Nebelmeer“, rezitierte gerade ein Eichendorff Gedicht, als ihn jäh ein Wanderpärchen beim Sonntagsausflug aus seinen Träumen riss und um ein Selfie bat, weil er doch so berühmt sei. Humor und Stilbrüche durchzogen viele Szenen ebenso wie der Ruf nach Emanzipation oder Respekt vor der Leistung von Frauen.
Alle im „Schwarzen Quadrat“
Ein Höhepunkt des Abends war sicher Rembrandts Werk „Die Anatomie des Dr. Tulp“ bei dem gleichzeitig neun Figuren auf der Bühne agierten. Die berühmte Pathologiestudie diente den anwesenden „Studenten“ der verschiedensten Fakultäten dazu, über das Menschsein nachzudenken.
Tatsächlich würdigten die Zuschauer den Abend mit viel Applaus Auch Schulleiterin Karin Kriesell dankte den Akteuren und der Kursleiterin Kerstin Gotthardt für eine unterhaltsame Revue.
Zwölf Akteure setzen sich gekonnt in Szene
Es spielten von der Kursstufe 1: Ida Becker, Katharina Dania, Nina Rosencrantz, Fadime Simsek und Hanno Wörz; von der Kursstufe 2: Vivien Albiez, Noreen Callies, Anna Deutschle, Eva Ehmann, Ina Lieten, Niels Pecho und Mirija Ploetz.