Um es mit den Worten von Oberbürgermeister Helmut Reitemann zu sagen: „Ein besonderer, ja einmaliger Tag für Balingen“ ist am Freitag Wirklichkeit geworden. Im Beisein von Ministerpräsident Winfried Kretschmann wurde die Gartenschau feierlich eröffnet.
Was haben sie nicht auf diesen 5. Mai hingefiebert, auf ihn hingearbeitet und sich letztlich der Freude hingegeben, dass alles geklappt hat. Man konnte ihn sprichwörtlich fallen hören – den Stein, der allen Beteiligten bis zu diesem Freitag auf dem Herzen lag. 14 Jahre Planungs- und Arbeitszeit, ausgerichtet auf den Moment, in dem Ministerpräsident Kretschmann im Konfettiregen die magischen Worte sprach: „Die Gartenschau ist eröffnet.“ Und so waren es garantiert nur Freudentränen, die der Himmel just in dem Moment vergoss, als mit dem Durchtrennen des Bandes die symbolische Eröffnung zelebriert wurde und der Rundgang über das Gelände startete.
Bunte Luftballons an den Eyachterrassen
An den Eyachterrassen durften die Teilnehmer dabei durch ein Spalier aus Ehrenamtlichen schreiten, die bunte Luftballons schwenkten und die Gäste fröhlich begrüßten; zu diesem Zeitpunkt noch in ihren azurblauen Regenjacken, unter denen sich allerdings leuchtend gelbe Shirts verbargen. Ein Zeichen? Fast könnte man es meinen, denn pünktlich zur großen Eröffnungsfeier, an der 1500 Gäste teilnahmen, blinzelte die Sonne durch die Wolken.
Im Pavillon konnte Moderatorin Tatjana Geßler unter anderem Oberbürgermeister Helmut Reitemann, seinen Amtsnachfolger Dirk Abel, Bürgermeister Ermilio Verrengia, Landrat Günther-Martin Pauli, Wirtschaftsministerin Dr. Nicole-Hoffmeister Kraut und Regierungspräsident Klaus Tappeser begrüßen.
Was macht die Balinger Gartenschau aus? Vier Faktoren sind, wie Helmut Reitemann erklärte, hier besonders hervorzuheben. Zum einen seien viele Ideen aus der Bürgerschaft in die Planungen eingeflossen. Und zum anderen punkte sie mit Innenstadtnähe und Nachhaltigkeit. Dass die Gartenschau alle Altersgruppen anspricht, hob der OB ebenso hervor wie eine waschechte „Neuheit“: Den Elektrobus, der während der Fahrt und im Stand geladen wird. „Wir sind weltweit die ersten, bei denen diese Technik zum Einsatz kommt“, so Reitemann über das zukunftsweisende Mobilitätsprojekt.
Nachhaltigkeit ist klar ein Thema
Auf den Aspekt der Nachhaltigkeit kam auch Ministerpräsident Kretschmann zu sprechen. „Diese war bei allen Planungen für die Gartenschau ein wichtiger Faktor.“ Ausdrücklich würdigen wolle er aber auch, „dass Menschen einer Gemeinde sich selbst in ihre Stadtgesellschaft einbringen und selber gute Vorschläge machen.“ Denn nur so entstehe „eine lebendige Stadt.“
Die Gartenschau als bürgerschaftliche Leistung, das „Wir-Gefühl“ – dies zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung. „Endlich ist der Tag da“, sangen die Kinder der Sichelschule und die Kächeles jubilierten: „Endlich isch ma wieder beieinander.“ Mit dem ökumenischen Segen fand die Feier ihren Abschluss. Danach konnte das Gelände erkundet werden, was bis zum Abend 5000 Besucher taten.