Wer hat die Sendung gesehen? Die Landfrauen der Region Burladingen sind ja nun alles anderer als ,Heimchen’ und ganz gewiss nicht verschüchtert. Aber, dass sie kürzlich einen Fernsehauftritt hatten, ist nicht so recht durchgedrungen. Die Gruppe erhielt Besuch von der „Rezeptsucherin“ des SWR, von Susanne Nett.
Die Journalistin streifte im Auftrag ihrer Redaktion auf der Suche nach dem „Schwarzen Brei“ durch Burladingen. Die Aufnahmen, die dabei entstanden sind, sind sehenswert: Nett klopft etwa bei den Metzgern Gerd Pfister und Karl-Peter Dehmer an, aber die wissen beide nicht so recht. Auch „Bierstadel“-Wirt Hans-Jürgen Kanz, der an dem Tag in der Stadt unterwegs ist, schüttelt den Kopf: Schwarzer Brei? Nie gehört!
Dann führt ein Tipp zu Willi Gastel, dem Nachtwächter und Traditionsbewahrer der Stadt. Gastel weiß am Telefon sofort Bescheid, kennt das ungefähre Rezept, kann aber selber nicht zum Kochen kommen, da er an dem Tag verhindert ist.

Endstation Bahnhofsgebäude

Die Rezeptsucherin landet schließlich bei den Landfrauen im Bahnhofsgebäude. Dort weiß Marlies Freudemann nicht nur ebenfalls um die Zubereitung des Breis, sondern es steht auch eine Küche parat. Die Reporterin, Marlies Freudemann, Landfrauen-Chefin Annette Riele und Inge Lenzen – sie war bei der Recherche behilflich und ist so in die Sache hinein gerutscht – machen sich in der Küche ans Werk. Während es köchelt, gehen die übrigen Landfrauen draußen im Saal gemächlich ihren Strickarbeiten nach.
„Ich bin ganz baff“, sagt Marlies Freudemann, als die Kamera das erste Mal auf sie zufährt. Das war nun möglicherweise ein wenig gestellt, denn gerüchteweise soll die Hausenerin die Sache beim SWR angestoßen haben. Sonst ist an der unterhaltsamen Reportage offenkundig gar nichts gestellt. Die Burladinger, denen die Frau vom SWR mit ihrem Aufnahmeteam begegnet, präsentieren sich als aufgeschlossene und hilfsbereite Menschen – was sie ja auch sind. Nebenbei erfährt der Ortsunkundige zudem ein bisschen etwas über die Besonderheiten und Vorzüge der Fehlametropole. Kurz, der Film wirft ein überaus sympathisches Licht auf die Stadt. Wirklich sehenswert.
Wie bitte, Sie haben die Ausstrahlung der Sendung verpasst? Im Zeitalter des Internets ist das nicht mehr ganz so schlimm. Man kann die Jagd nach dem Schwarzen Brei noch online gucken.
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Ein typisch bäuerliches Gericht

Rezept Der Schwarze Brei ist ein aus Getreide, Milch und Wasser gekochtes Gericht, das man mit in Schmalz gerösteten Zwiebeln verzehrt. Man kann den Brei auch zuckern, mit gedünsteten Äpfeln versetzen und Apfelmus dazu reichen. Es handelt sich um ein typisches bäuerliches oder auch „Arme-Leute-“  Essen. Für ungewohnte Zungen leicht gewöhnungsbedürftig schmeckt es doch sehr gut, ist nahrhaft und hält lange vor. Kochanleitung unter www.swr.de/Rezeptsucherin